LIGFAERD - Den Ildrøde Konge
Mehr über Ligfaerd
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Vendetta Records
- Release:
- 15.03.2019
- Fra Helvede Frem (From Hell Forth)
- Den Ildrøde Konge (The Scarlet King)
- Den Hornedes Klo (Claw Of The Horned One)
- Kiøge Huskors 1608-1615 (The Haunting Of Kiøge 1608-1615)
- Epitafium (Epitaph)
- Under Uindviet Jord (Beneath Unhallowed Ground)
- Sortekunst (Sortilege)
- Den Stærkeste Hyrde (The Strongest Sheperd)
- Jordfæstet (Interred)
- Den Fejlslagne Nedmaning (The Failed Exorcism)
Extrem extrem!
Ob es ausschließlich am Namen gelegen haben mag? Die Musiker von HRAPP hatten in der ersten Inkarnation ihrer Band nicht sonderlich viel Glück bei den Zuhörern. Das dänische Black-Metal-Kommando erprobte sich zwar in vergleichsweise radikalen Old-School-Noten, konnte die Gunst des Publikums jedoch in der kurzen Zeit der eigenen Existenz nicht gewinnen. Kurzerhand veränderte man den Bandnamen in LIGFAERD, behielt den musikalischen Kurs aber weitestgehend bei. Ob dies alles im Nachhinein sinnstiftend ist, sollte jeder für sich selbst beurteilen, dabei aber auch in Betracht ziehen, dass ausbleibender Erfolg nicht zwingend auch mit schwachem Songwriting zu tun haben muss - und hier kommt dann "Den Ildrøde Konge" ins Spiel.
Die neue Scheibe der nordeuropäischen Finsterstahl-Truppe ist nämlich eine Blaupause aggressiven Black Metals modernerer Prägung. LIGFAERD setzt voll und ganz auf Attacke und ist sich auch nicht zu schade, im Highspeed-Geprügel die Genregrenzen für sich neu zu definieren. Die Orkanböen, die hier regelmäßig hereinbrechen, könnten auch von Death-Metal-affinen Acts wie BEHEMOTH oder BELPHEGOR stammen, das noisig-brachiale Geknüppel, das sich hier im mittleren Tempo und zur Mitte des Albums ('Under Uindviet Jord (Beneath Unhallowed Ground)') manifestiert, dürfte manchem Sludge-Genießer einen wohligen Schauer über den Rücken jagen, und wenn die Dänen dann doch mal frei Schnauze und nach der Rezeptur der ganz alten Schule vorgehen, können sich die Ergebnisse ebenfalls sehen lassen: 'Fra Helvede Frem (From Hell Forth)' und 'Den Stærkeste Hyrde (The Strongest Sheperd)' wird jedenfalls niemand so schnell verprellen, der die martialischere Variante der zweiten Generation bevorzugt.
Insofern sind die äußeren Umstände am Endeohnehin zweitrangig; entscheidend ist, was LIGFAERD auf "Den Ildrøde Konge" zustandebringt, und das ist beileibe deutlich mehr, als die Popularität der Band erahnen lässt. Radikal, offensiv und extrem brutal lassen die Dänen hier ihren Unmut heraus und treffen den Nagel damit ziemlich genau auf den Kopf. So darf zeitgemäß aufbereiteter Black Metal gerne klingen!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes