LIGHTNING BORN - Lightning Born
Mehr über Lightning Born
- Genre:
- Doom Metal / Stoner Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Ripple Music
- Release:
- 21.06.2019
- Shifting Winds
- Renegade
- Silence
- You Have Been Warned
- Salvation
- Magnetic
- Out For Blood
- Power Struggle
- Oblivion
- Wildfire
- Godless
Doom-Debüt, das wie ein Blitz einschlägt.
Rockmusik, die ein wenig nach Doom und ein wenig nach 70er klingt und von einer Sängerin vorgetragen wird, gab es in den letzten Jahren ja eine Menge. Die meisten dieser Truppen biegen dann recht schnell gen Okkultismus ab und haben auch noch eine Menge Orgel im Gepäck. Ich mag solche Bands sehr, es ist aber auch erfrischend, etwas zu hören, das in eine andere Richtung geht und den Sound mit etwas Stoner und Blues verbindet. LIGHTNING BORN aus Raleigh, North Carolina ist genau solch eine Band, und das selbstbetitelte Debütalbum kann gleich eine Menge Staub aufwirbeln.
Dass hier alles so überaus kompetent klingt, mag auch daran liegen, dass die beteiligten Musiker alle keine Unbekannten sind und bereits seit Jahren in den verschiedensten Bands aktiv sind. Sängerin Brenna Leath lärmt sonst mit THE HELL NO in punkigen Gefilden, Drummer Doza Hawes trommelt bei den Traditionsmetallern MEGA COLOSSUS und Basser Mike Dean sludgepunkt mit COROSION OF CONFORMITY. Lediglich Gitarrist Erik Sugg doomt auch hauptamtlich mit DEMON EYE bereits in eher steinig-staubigen Regionen. Zusammen haut das Quartett jetzt ein Album raus, das vom Opener 'Shifting Winds' an zeigt, wie viel Abwechslung im eigentlich doch recht engen Korsett von Retro Doom und -Stoner möglich ist. Großen Anteil daran hat Sängerin Brenna, deren Stimme das Album im positivsten Sinne dominiert und die sich hier direkt neben den Frontfrauen von ROYAL THUNDER oder RUBY THE HATCHET als eine der ganz Großen im Genre etablieren kann. Insgesamt ist gerade das ROYAL THUNDER-Debüt eine gute Referenz, auch wenn "Lightning Born" insgesamt etwas luftiger daherkommt.
Dennoch, hier wird doomig gebluest, dann wieder eher am Stoner entlanggerockt, bevor man sich im puren BLACK-SABBATH-Huldigungskeller verliert. Das alles mit einer staubig-trockenen Produktion, bei der jedes Instrument deutlich hörbar ist, und die altbacken klingt, ohne an Durchschlagskraft einzubüßen. Zwar ist "Lightning Born" vom perfekten Album noch einen Schritt entfernt, doch bereits hier lässt sich das Potential erkennen, dass vier starke Musiker aus verschiedenen Genres entwickeln, wenn sie gemeinsam musizieren. Wer etwas mit ROYAL THUNDER anfangen konnte, wer DEMON EYE mag oder wer generell einen staubig-schweren Doom Rock mit überragendem Frauengesang gut findet, der kommt an diesem Album nicht vorbei! Fans der genannten Referenzbands sollten dringend einmal hineinhören.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst