LINGUA - The Smell Of A Life That Could Have Been
Mehr über Lingua
- Genre:
- Dark Metal
- Label:
- Rebel Monster Records / Mascot / Rough Trade
- Release:
- 20.03.2006
- May Crayons Guide The Sheep
- You Wonder Why You Still Wonder Why
- Out Of Faces
- Control Yourself
- Constant State Of Puttra
- Aftermath
- No Footing
- I Have No Human Me
- Transparent Barriers
Einfach entspannen und zurücklehnen. Die schwedische Dark-Metal-Band LINGUA lässt mit ihrem Debüt "The Smell Of A Life That Could Have Been" ein geradezu hypnotisches Geschoss über uns niedergehen, das dabei keineswegs lahm oder gar schlafmützig ist. Man merkt dem Sound der Gruppe die Erfahrung aus sechs (!) veröffentlichten Demos an. Wie lange hat die Musikindustrie hier eigentlich geschlafen, bis sie diese Gruppe entdeckt hat?
"The Smell Of A Life That Could Have Been" zeichnet ein dichter Sound aus. Die Stilbezeichnung Dark Metal trifft auch auf die Tonlage zu: Bass und Basstrommel dominieren, und auch die Gitarre spielt eher tiefe Töne. Die gediegenen Arrangements und die mitunter vertrackten Gitarrenriffs (etwa in 'May Crayons Guide The Sheep') zeigen auch eine leichte Prog-Metal-Schlagseite an. Die Mucke enthält außerdem eine Spur Pop der besseren Sorte. Vor allem die Stimme des Sängers sollte man eher im Pop- als im Metalbereich erwarten; vereinzelt erinnert sie an Curt Smith von TEARS FOR FEARS.
Der erwähnte hypnotische Sound mit den verzerrten Gitarrenklängen nimmt einen schnell gefangen, und LINGUA verstärken die Wirkung, indem sie - gerade zu Beginn - immer mal wieder das Tempo rausnehmen. Diese Wirkung bleibt dann auch, wenn zunehmend härtere Töne angeschlagen werden. Da gibt es auf dem Album nur zwei Ausnahmen: Dem ruhigen 'Out Of Faces' folgt der wilde Ausbruch 'Control Yourself' mit aggressivem Core-Gesang, und Ähnliches folgt in 'Aftermath'. Und der Gruppe gelingt das Kunststück, diese Attacken wieder bruchlos in ihren typischen Sound zu überführen. 'I Have No Human Me' ist ein kurzes Solo der akustischen Gitarre und dient als Intro für den finalen Schuss 'Transparent Barriers', der noch mal losrockt und dann die Platte angemessen ausklingen lässt.
"The Smell Of A Life That Could Have Been" enthält wirklich gute Musik mit einem düsteren eigenständigen Klang. Darüber hinaus ist es LINGUA gelungen, dem Album durch die Anordnung der Stücke eine besondere Dramaturgie zu geben. Auch aus diesem Grunde verzichte ich hier auf Anspieltipps und empfehle lieber die ganze CD zum Antesten.
- Redakteur:
- Stefan Kayser