LINIE - What We Make Our Demons Do
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2015
Mehr über Linie
- Genre:
- Metal / Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Bad Kingdom Records (Soulfood)
- Release:
- 31.07.2015
- Intro
- Blood On Your Arms
- The City
- Inability
- Designate
- Lake Of Fire
- Chewing Gum
- Bearing Life
- No Ideal
- Natrual Selection
- Outro
Drückend-wabernd. Wabernd-drückend.
Ein erstes Lebenszeichen gab es bereits 2013 (EP: "Negative Enthusiasm"), nun folgt mit "What We Make Our Demons Do" die erste vollwertige Platte von LINIE. Die Norddeutschen fahren darauf einen Mix aus Sludge, Doom und einer ordentlichen Seebrise dreckigstem Rock – das wäre zumindest mein Versuch, den Bandsound zu beschreiben. Aber wie wir alle wissen, sind Schubladen ohnehin nur etwas für Anfänger.
Wie solche Klingen die Herren von LINIE aber bei weitem nicht. Nach dem Intro wird mit 'Blood On Your Arms' erst einmal dick nach vorne gerockt. Und wenn ich sage "dick", meine ich eigentlich "fett". Trotz dieses sehr trockenen Ansatzes in dunkelgrauer Farbe entwickelt sich die Nummer noch überraschend atmosphärisch; sie blüht gar ein wenig auf. Auf Grundlage dieses Rezepts werden (mit stets minimal abgewandelten Zutaten) mehr oder minder alle Songs auf "What We Make Our Demons Do" gebraut. Wobei eine wichtige Zutat hier definitiv noch Erwähnung finden muss: der Gesang. Die Vocals sind passend zum Rest nämlich schön rotzig sowie klagend zugleich und erinnern mich immer wieder an Adalbjörn Tryggvason von SOLSTAFIR, welche sich im Bandsound LINIEs übrigens auch durchaus ausmachen lassen.
Auf diese Art und Weise drückt und wabert sich die Band schön ambivalent (und doch in Eintracht) durch elf Tracks, von denen einige mehr Freude bereiten ('Inability', 'No Ideal' oder das bereits erwähnte 'Blood On Your Arms' sind stark!), einige etwas weniger (in 'Chewing Gum' und 'Bearing Life' stören die elektronischen Elemente Spielereien eher; der Refrain von 'Designate' nervt kolossal). Letztlich ist im Gesamtpaket alles schon irgendwie cool, aber mir auf Dauer zu wenig packend, spannend und mit zu wenigen Variationen versehen, um ein dauerhafter Blocker meines CD-Spielers zu werden. Da fehlt mir "das gewisse Etwas" – vielleicht ist es aber auch da und ich höre es bloß einfach nicht.
Diejenigen unter euch, die mit den oben genannten Spielarten grundsätzlich eine Menge anfangen können, dürfen auf meine Noten sicher etwas draufrechnen und sollten hier auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren. Wer darüber hinaus gerne wissen möchte, wie ein Album gleichzeitig entrückt und direkt klingen kann, ist bei "What We Make Our Demons Do" ebenfalls an der richtigen Adresse. Eine interessante Scheibe in jedem Fall – und vor allem nichts Alltägliches.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Oliver Paßgang