LINKIN PARK - A Thousand Suns
Mehr über Linkin Park
- Genre:
- Synthie-Pop / Electro
- ∅-Note:
- 7.75
- Label:
- Warner Bros. Records (Warner)
- Release:
- 10.09.2010
- The Requiem
- The Radiance
- Burning In The Skies
- Empty Spaces
- When They Come For Me
- Robot Boy
- Jornada Del Muerto
- Waiting For The End
- Blackout
- Wretches And Kings
- Wisdom, Justice, And Love
- Iridescent
- Fallout
- The Catalyst
- The Messenger
Alles neu. Alles anders.
LINKIN PARK gehen mit ihrem vierten Album "A Thousand Suns" auf's Ganze. Der New Metal der ersten beiden Alben wich schon 2007 auf "Minutes To Midnight" einem alternativen Rock-Sound. 2010 verzichtet man viel auf Gitarren und setzt auf Keyboards und Samples und erfindet sich total neu. Ein Wagnis, welches einen komerziellen Genickbruch bedeuten kann. Immerhin haben LINKIN PARK als Rock-Band und nicht als Synthie-Pop-Band Millionen Platten verkauft. Dennoch zeigt die Geschichte, dass radikale Stilwechsel, siehe RADIOHEAD oder MACHINE HEAD, nichts schlimmes sein müssen.
Dennoch wirkt "A Thousand Suns" befremdlich. Will man es RADIOHEAD gleich tun, welche von Alternative Rock mal eben zur kühlen Elektronik wechselten? Findet man auf einmal DEPECHE MODE und NINE INCH NAILS dermaßen gut, dass man ihnen nacheifern muss? Im Vorwort im Booklet versucht man zu erörtern, dass man einfach was Neues machen wollte, nein, sogar musste. Vielleicht war Rapper Mike Shinoda auch einfach etwas sauer, dass er auf der letzten Platte zu wenig zu tun hatte. 2010 hört man ihn wieder öfter.
LINKIN PARK überraschen einen total. Mit sowas rechnet man nicht wirklich. Man erwartet 'Nummer sicher' und wird überrascht. Man muss sich erstmal an den neuen Sound gewöhnen. Erst dann öffnen sich die immerhin 15 neuen Songs langsam. An Ideen hat es den sechs Rockstars nicht gemangelt, so klingt zwar jeder Songs elektronisch von vorne bis hinten, hat dafür aber immer einen eigenen Charakter. So brüllt Sänger Chester Bennington in 'Blackout' mehr als auf dem gesamten "Minutes To Midnight". 'Robot Boy' ist dagegen zurückhaltender ausgefallen.
Zurückhaltend sind auch die Gitarren, welche sich sehr im Hintergrund verstecken, wenn überhaupt. Man muss schon ordentlich tolerant sein um "A Thousand Suns" zu mögen. Viele Fans werden der Band den Rücken kehren. Die Frage ist aber, ob Fans der ersten beiden Alben die Band nicht schon mit der letzten Platte aufgegeben haben. Allerdings hat man nun die Chance sich ein neues Publikum zu erspielen. Platz 1 der deutschen Albumcharts beweist zumindest, dass es da draußen noch genug Leute gibt, die die Band hören wollen.
Man hätte sicherlich von vielen Bands Experimente erwartet, doch von einer Band wie LINKIN PARK nicht ein dermaßen krasses Experiment. Zwar klang schon die letzte Platte anders als das, was man von ihnen gewohnt war, konnte man aber dennoch im Ergebnis als Rock-Album bezeichnen. Pop trifft es hier besser und irgendwie funktioniert es. Nur braucht das mehr als einen Durchgang und keine Scheuklappen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Sebastian Berning