LIONE/CONTI - Lione/Conti
Mehr über Lione/Conti
- Genre:
- Melodic Metal/Power Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers Music Srl
- Release:
- 26.01.2018
- Ascension
- Outcome
- You're Falling
- Somebody Else
- Misbeliever
- Destruction Show
- Glories
- Truth
- Gravity
- Crosswinds
Tolles Melodic-Metal-Album zweier RHAPSODY-Sänger!
"Muhahaha! Jetzt wird das RHAPSODY-Chaos perfekt!" - muss sich wohl der potentielle Fadenzieher denken, der damit anfing, die RHAPSODYs zu teilen. Denn nebst RHAPSODY OF FIRE, wo bis Ende 2016 noch Fabio Lione sang, wurde ja unlängst LUCA TURILLI'S RHAPSODY geboren, als der Gitarrist sich von der "Mutterband" trennte, Alessandro Conti wurde als Sänger auserkoren, sein Goldkelchen wurde bereits auf zwei Alben verewigt. Während RHAPSODY OF FIRE mit neuem Line Up weitermacht, touren Lione und Turilli mittlerweile als RHAPSODY REUNION wieder durch die Weltgeschichte. Aber das ist ein anderes Thema. Denn nun haben sich Fabio Lione und Alessandro Conti zusammengetan und unter LIONE/CONTI ein gemeinsames Album veröffentlicht, welches simpel "Lione/Conti" betitelt wurde, doch bereits das (leicht kitschige) Albumcover deutet daraufhin, dass es bunt zugeht.
Ich muss vorab gestehen, dass ich von der Idee der Kooperation mit Lione und Conti sehr angetan bin, halte ich sie doch für sehr fähige Sänger ihres Metiers. Geschrieben und produziert wurde das Album übrigens vom DGM-Gitarristen Simone Mularoni, der hier ein paar feine Riffs, Licks und Leads ablässt. Um das Fazit an dieser Stelle schon mal vorab zu nehmen: Enttäuscht bin ich nicht, hellauf begeistert hingegen geht auch anders.
Fangen wir aber vorne und mit 'Ascension' an: Eine schöne Melodic-Metal-Nummer, die sofort ins Ohr geht und die beiden Sänger gut inszeniert. 'You're Falling' nimmt die eingeschlagene Richtung auf und ist wiederum eine knackiger Track mit tollen Riffs, Groove und vor allem Melodie. Bereits jetzt fällt auf, was sich bis zum Schluss bestätigen soll: Liones Gesangsbeitrag ist etwas höher, als der Contis, in Prozent würde ich gefühlt 60 zu 40 sagen. Natürlich singen sie nicht immer im Dialog, gerade Refrains werden mitunter zusammen gesungen. Wie zum Beispiel in der Power-Ballade 'Somebody Else', die wirklich schön geworden ist!
'Misbeliever' reißt das Tempo dann erstmals in die Höhe, hier dominiert Alessandro Conti und glänzt in einem starken Double-Bass-Refrain. 'Glories' und zum Ende 'Gravity' erhöhen den Adrenalin-Level nochmal und kredenzen dem Hörer fast RHAPSODY-typische Power-Metal-Hymnen - "fast typisch", da RHAPSODYs Musik im Vergleich noch vielschichtiger ist, "Lione/Conti" ist sehr direkt und kurzweilig geworden.
Das einzige, was meine Euphorie etwas zurückhält, ist der Eindruck, dass bei dem gegebenen Gesangspotential zu wenig passiert. Nicht falsch verstehen, wer Lione und/oder Conti gerne singen hört, wird an dem Album definitiv Gefallen finden, doch sie agieren zu sehr auf Nummer sicher, das Gesangsspektrum wird nicht voll ausgereizt. Dennoch ist "Lione/Conti" das Ergebnis einer tollen Zusammenarbeit, das hoffentlich weitergeführt wird!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke