LIONSHEART - Abyss
Mehr über Lionsheart
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 03.05.2004
- Screaming
- Nightmare
- All I Got
- I Need Love
- How Can I Tell You
- I`m Alive
- Don`t Waste My Time
- If You Cut Me
- Save Me
- Witchcraft
- How Long
- Abyss
Anscheinend hat sich das italienische Frontiers-Label ein neues Hobby gesucht, nämlich irgendwelche Combos unter Vertrag zu nehmen, bei denen ehemals gefeierte Hardrock- und Heavy-Metal-Sänger eine zweite Karriere gestartet haben. Diesmal im Programm: Steve Grimmett, vielen sicherlich noch als Frontmann von ONSLAUGHT und natürlich GRIM REAPER bekannt.
Mit seiner neuen Kapelle LIONSHEART widmet sich dieses britische Urgestein einer Mischung aus Hardrock und traditionellem Heavy Metal und kann im Gegensatz zu vielen gescheiterten Kollegen mit einem ordentlichen Comeback aufwarten.
Mit "Abyss" haben LIONSHEART ein wirklich gutes Album am Start, das weder zu soft noch wie eine weitere zweitklassige Kopie von RAINBOW, BLACK SABBATH und Konsorten klingt. Im Gegenteil, bereits auf ihrem Debüt haben die Briten einen recht eigenständigen Sound entwickelt, der zwar ganz klar in den frühen Achtzigern verwurzelt ist, aber vor allem durch den drückenden Groove auch problemlos heutigen Standards gerecht werden kann.
Gute Voraussetzungen also, die mit dem treibenden und ziemlich eingängigen Opener `Screaming´ direkt bestätigt und auch im weiteren Verlauf nur selten enttäuscht werden. Wenn es überhaupt etwas Gravierendes auszusetzen gibt, dann sind das die fehlenden Hooklines in solchen Songs wie dem dramatischen `How Long´ oder `Waste My Time´, die zwar beide mit guten Riffs punkten können, aber im Vergleich zum restlichen Material ein wenig abfallen. Ebenfalls erwähnenswert wäre die Tatsache, dass Grimmett`s Gesang recht weit in den Vordergrund gemischt wurde, was aber anscheinend heutzutage Usus bei derartigen Veröffentlichungen ist.
Hört man sich hingegen melodische Nummern wie `I`m Alive´ und `If You Cut Me´, verhältnismäßig härtere Songs wie `Nightmare´ und das rifflastige `Save Me´ oder aber ruhigere Kompositionen wie die Halbballade `I Need Love´ an, vergisst man die einzelnen Kritikpunkte wieder recht schnell und lässt sich von den starken Hardrocksounds ziemlich flott in ihren Bann ziehen.
Nicht zuletzt wegen Grimmett`s rauer, unverkennbarer Stimme entsteht hier schlussendlich ein ausgezeichneter erster Eindruck von einer wirklich stark aufspielenden Band, die man sich als Fan von DIO bis GRIM REAPER definitiv mal anhören sollte.
Anspieltipps: Screaming, How Can I Tell You, I`m Alive
- Redakteur:
- Björn Backes