LIONVILLE - So Close To Heaven
Mehr über Lionville
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Frontiers Music
- Release:
- 11.02.2022
- This Time
- Cross My Heart
- The World Is On Fire
- Can't Live Without Your Love
- True Believer
- We Are One
- Only The Brave
- Angel Without Wings
- I'll Be Waiting Tonight
- Arrow Through My Heart
- So Close To Heaven
Willkommen im Lieblich-Wunderland.
Mit "So Close To Heaven" bringen die Italiener von LIONVILLE nur zwei Jahre nach "Magic Is Alive" ihr bereits fünftes Album auf den Markt und sprechen damit einmal mehr die AOR- und Melodic-Rock-Freunde an. Richtig, für Riffs aus rosagefärbter Zuckerwatte, kuschelweichen Keyboardarrangements und Regenbogenmelodien sind Alessandro und Stefano Lionetti schon seit 2010 bekannt und konnten sich auch außerhalb ihrer Heimat einen gewissen Namen machen. Gemeinsam mit Leadsänger Lars Säfsund (WORK OF ART, ENBOUND) greifen die LIONVILLE-Brüder zwar nicht nach den Sternen, aber kommen dem Sommernachtshimmel gefährlich nahe.
Die ersten Rundgänge liefen auf der sonnendurchfluteten Fahrt Richtung Eifel und mit einer entsprechenden Urlaubsstimmung macht "So Close To Heaven" durchaus Freude, obwohl der Platte leider oftmals der Biss fehlt. Sicherlich erwarte ich speziell im hochmelodischen AOR-Bereich keine brettharten Riffs, doch gibt es auf dem fünften LIONVILLE-Rundling kaum Ecken und Kanten, an denen man sich festhalten kann, keine astreinen Hits, die mich im Mark erschüttern, keine Mühen, aus der flauschigen Komfortzone herauszutreten. Nein, hier sind die Refrains wunderschön, die Harmonien harmonisch, der Gesang himmlisch – alles also unheimlich brav. Etwas zu brav?
Nun, zumindest gibt es mit 'This Time', 'True Believer' und der 'Arrow Through My Heart'-Coverversion auch Songs, bei denen die Füße mitwippen und deren Refrains bei mehrmaligem Hören auch noch einen gewissen Nachdruck erhalten. Doch im Gegensatz dazu triefen Stücke wie die 'Can't Live Without Your Love'-Ballade oder auch 'We Are One' und 'Angels Without Wings' nur so vor süßlich-klebriger Masse und gehen vor lauter Austauschbarkeit links rein und recht wieder heraus.
Passend dazu ein Artwork, das vor Kitsch selbst MAGNUMs "Vigilante" die Show stehlen würde, und Säfsunds Gesang, das dem honigsüßen Niedlich-Image der "So Close To Heaven"-Platte die königliche Krone aufsetzt. Für das absolute Wohlgefühl, welches man normalerweise frischgeduscht in einem frisch bezogenen Bett erfährt, liefert LIONVILLE also erneut den passenden Soundtrack, für mehr fehlt es der Platte einmal mehr an einer gewissen Prise Härte und Eigenständigkeit.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp