LIQUID SOUND COMPANY - Inside The Acid Temple
Mehr über Liquid Sound Company
- Genre:
- Psychedelic Rock
- Label:
- Brain Ticket Rec.
- Cubehead
- The League For Spiritual Discovery Lives
- Preparation For The Psychedelic Eucharist
- Inside The Acid Temple
- The Art Of Ecstasy
- Free !
- The Gospel According To Robot A.Hull
- Unfolding
Was uns hier vorliegt ist in jeder Beziehung etwas ganz Besonderes. Der zweite Longplayer von LIQUID SOUND COMPANY kommt nämlich noch weitaus entspannter `rüber als sein Vorgänger „Exploring The Psychedelic“. Soll heißen „Inside The Acid Temple“ bietet genau das, was der Titel schon erahnen läßt. Psychedelic Rock at it`s finest !Das ist Musik, die den Hörer völlig sorgenfrei abheben und davon driften läßt. Sphärische Klänge, die die Seele balsamieren und einem Trip gleichkommen.
Jetzt wird sich der ein oder andere geneigte Leser fragen, warum zum Henker, denn so ein Album hier rezensiert wird. Der Grund liegt auf der Hand: handelt es sich bei dieser Kapelle doch um das Sideproject des Herrn John Perez, der hauptamtlich bei den Doomgöttern SOLITUDE AETURNUS in die Saiten haut und so ganz nebenbei auch noch ein eigenes Label namens Brain Ticket Records betreibt. Ganz praktisch so etwas, da kann man seine anderen musikalischen Vorlieben doch auch gleich selbst veröffentlichen.
Klar, während John mit seiner Hauptband schon über einen Kultstatus hinaus ist, so wird er mit LIQUID SOND COMPANY wohl ein ewiges Nischenthema bleiben. Eine Tatsache, die ihn aber nicht sonderlich zu stören scheint. Viel zu viel Liebe steckt in diesem Album – wie auch schon im Debut übrigens. Ein herrliches, wenn auch leider sehr dünnes Booklet, sowie ein spaciges 60ies Cover unterstreichen die Atmosphäre dieser Musik.
Seit dem grandiosen Debut unterstützt ihn dabei Jason Spradlow von den Labelgefährten LAST CHAPTER am Rhythmus – ich vermeide hier bewußt die Vokabel „Schlagzeug“, denn so entspannt und vielseitig, wie diese Percussion hier klingen, käme das einer Diffamierung gleich. LAST CHAPTER Basser Teri Pritchard, der auf dem Debut noch für die tiefen Töne sorgte, wurde gegen David Ferguson ausgetauscht. Ansonsten dürfen wir hier beispielsweise Johns`Frau Sylvia als Gastsängerin vernehmen. Gut, laut Booklet sind es „Satanic Sexual Verses And Tantric Breathing“, aber was immer ihr euch darunter auch vorstellen wollt: es klingt extrem entspannt ! John selbst übernimmt wieder den Hauptgesangsanteil –auch wenn dieses Mal ein sehr hoher Anteil an instrumentaler Musik offeriert wird. Ist ja eigentlich nicht so ganz mein Ding, aber in diesem Fall kommt es extrem genial.
Die Jungs verstehen ihr Handwerk und klingen trotz der teils überlangen Nummern immer variabel. Trotz aller Vielseitigkeit erzeugt das Ganze Album eine beinahe hypnotische Wirkung.
Ich kann nur empfehlen das Teil bei Kerzenschein zu genießen. Wenn Ihr auf Musik steht, die Emotionen weckt und völlig abschalten läßt, dann kommt ihr an diesem Album definitiv nicht vorbei.
Im Gegensatz zum Vorgänger gibt es hier keine Nummer wie „Swallow“, die mit ihrem, an ganz frühe SABBATH Aufnahmen erinnernden Sound, urplötzlich die relaxte Stimmung durchbrach.
Ob man solche Musik, die sicherlich unter Zuhilfenahme des ein oder anderen bewußtseinserweiternden Mittelchens entstand auch nur in einem ähnlichen Zustand vollends zu ihrer ohrgastischen Entfaltung kommt, vermag ich nicht zu beurteilen. Fakt ist aber, daß ich auch ohne solcherlei Dinge eine gewisse Sucht nach dieser Musik verspüre und mir dieses Album zwischen all dem unentspannten Frickelkram, den ich sonst so höre, sehr viel Freude bereitet.
Anspieltips: "Cubehead","Inside The Acid Temple", "The Gospel According To Robot A. Hull"
- Redakteur:
- Holger Andrae