LITTLE CAESAR - Redemption
Mehr über Little Caesar
- Genre:
- Blues-/ Southern-/Hardrock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Rock Candy Records
- Release:
- 19.11.2010
- Same Old Story
- Supersonic
- Loving You Is Killing Me
- Witness Stand
- Redemption
- Sick And Tired
- Real Rock Drive
- That Was Yesterday
- Every Picture Tells A Story/ Happy
- Woodstock
- Just Like A Woman
Rudimentäres Rockalbum einstiger Helden der Achtziger aus der zweiten Reihe.
Uff, eine weitere semi-erfolgreiche Glam-Rock-Band, die an alte Glanzzeiten anzuknüpfen versucht? Das ist nur bedingt richtig, denn die Amerikaner LITTLE CAESAR zählten eigentlich fälschlicherweise zur damals angesagten Hairsprayfraktion. Ende der Achtziger veröffentlichte die Band aus Los Angeles ihr selbstbetiteltes Debütalbum und konnte mit 'Chain Of Fools' oder 'In Your Arms' zwar auch zwei Singlehits vorweisen, doch ihr eher bikermäßiges Image wollte nicht zum Vermarktungskonzept der Plattenfirma passen. Somit mussten LITTLE CAESAR bereits nach dem zweiten Streich "Influence" die Segel streichen. Dieser Tage wagen die Mannen um Frontmann Ron Young mit dem Album "Redemption" einen Neuanfang - nur Originalgitarrist Apache ist nicht mehr mit an Bord.
Ihr erdiger Blues Rock ist insgesamt nett und hat immer noch absolut überhaupt nichts mit der Glam-Rock-Szene zu tun, ist aber auch weiterhin nicht spektakulär und wirft die nicht unbegründete These auf, dass es Anfang der Neunziger nicht nur am Image gelegen haben könnte. Egal, 2010 liefert das Quartett rockige Hausmannskost ab, die aufs Wesentliche reduziert ist und nur selten aus dem klassischen Drei-Akkorde-Korsett ausbricht. Das ist mir auf Dauer leider etwas zu einfach. Gelegentlich schimmern KISS oder ZZ TOP durch ('Witness Stand', 'Loving You Is Killing Me'), dazu kommen noch Coverversionen von Rod Stewart ('Every Picture Tells A Story'), den ROLLING STONES ('Happy') und CROSBY, STILLS, NASH & YOUNG ('Woodstock'), womit weitere Vergleichbands bereits genannt wären. Wenn LITTLE CAESAR noch ein bisschen Country in ihre Musik mit einbinden und eher die sanfteren Töne anschlagen ('That Was Yesterday', 'Just Like A Woman'), dann kann man sich gut vorstellen, dass die Musik in kleinen, verrauchten Klubs durchaus ein gewisses Flair entwickeln könnte. Auf Scheibe ist es jedoch zu lahm, um wirklich zünden zu wollen. "Redemption" ist einfach klassischer Blues Rock, der niemals nervt, aber auch wenig wirkliche Höhepunkte besitzt.
Daran kann auch der sehr gute Gesang von Ron Young nichts ändern, der schön rauchig daherkommt und gelegentlich sogar durch nette Harmoniegesänge unterstützt wird. Es ehrt die Band auch, dass man sich bewusst gegen die Plastik-Pop-Bands abgrenzen möchte, aber speziell die Produktion hätte ein bisschen mehr Dynamik und Power vertragen können. Ich kann mir insgesamt kaum vorstellen, dass ihnen mit dieser Scheibe ein viel beachtetes Comeback gelingen dürfte.
Anspieltipps: Just Like A Woman, Witness Stand, That Was Yesterday
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Chris Staubach