LIZZARD - Eroded
Mehr über Lizzard
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Pelagic Records
- Release:
- 19.02.2021
- Corrosive
- Blowdown
- Haywire
- Flood
- Hunted
- The Decline
- Eroded
- Usque Ad Terram
- Blue Moon
- Inertia
Wohlfühlalbum mit Nachhall
Vor drei Jahren erschien mit "Shift" ein tolles Album, das mich nachhaltig sehr beeinflusste. LIZZARD erschuf mit dieser Platte eine sehr melancholisch-nachdenkliche, aber zeitgleich auch enorm lebens- sowie farbenfrohe künstlerische Welt; der Art Rock der drei Franzosen erwärmte mein Herz und ließ den imaginären Schnee schmelzen. Nun kehrt das Trio mit Album Nummer vier zurück und meine Erwartungen, die identische Wirkung wie einst zu erfahren, sind natürlich geweckt. Leider – und so viel kann ich bereits vorwegnehmen – kommt "Eroded" nicht in Gänze an die Klasse und Bilderbuchschönheit des Vorgängers heran, kommt diesem aber zumindest nahe und hat auch viele schöne Momente zu bieten.
Stilistisch hat sich bei den Art-Rockern nicht viel verändert. Noch immer halten progressive, nachdenkliche und teils intensive, teils auflockernde Alternative-Klänge fest das Heft in der Hand, noch immer haben Frontmann Mathieu Ricou, Katy Elwell und William Know ein sicheres Gespür für spannendes Songwriting und feinfühlige Augenblicke, noch immer merkt man dank des Abwechslungsreichtums das immense Spielvergnügen der drei Musiker. In dieser knappen Dreiviertelstunde von "Eroded" erfährt man abermals eine emotionale Achterbahnfahrt, die mich letztendlich mit einem Lächeln zurücklässt.
Obgleich "Shift" mich etwas energischer packte und deutlicher berührte, so ist "Eroded" ein hoffnungsgebendes Album voller Facetten: 'Corrosive' beginnt zwar etwas verhalten, doch mit 'Blowndown' sowie 'Haywire', und im weiteren Verlauf auch 'Hunted' und 'The Decline', rocken die LIZZARD-Musiker ordentlich drauf los. Die Songs gehen sehr schnell ins Ohr, breiten dort ihr Wohlgefühl aus und werden abschließend durch eher smoothere Töne der Marke 'Blue Moon' und abschließend 'Avalanche' ergänzt. Wie ein Mosaikpuzzle fügen sich die einzelnen Steinchen zu einem großen Ganzen zusammen, einem kleinen Kunstwerk des Art Rocks, einem Album, das erstaunlich gut verdaut werden kann und trotzdem die positive Wirkung nicht verfehlt. Mir gefällt es, und auch wenn ich "Shift" nach wie vor den Vortritt geben würde, bringt LIZZARD auch drei Jahre später die Schneemassen zu schmelzen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp