LIZZARD - Majestic
Mehr über Lizzard
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Klonosphere Records
- Release:
- 17.10.2014
- Vigilent
- Aion
- Bound
- Just A Breath
- The Roots Within (Majestic)
- Only One
- Circles
- Reminder
- Colour Blind
- Falling In Zero
A PERFECT CIRCLE meets DEFTONES
Wie erfrischend es doch sein kann, wenn eine Heavy-Rock-Band weder typisch skandinavisch klingt, noch irgendwelche Retro-Elemente aufgreift oder sich auf den dicken Dampfhammer konzentriert. Bei den Franzosen von LIZZARD sind es eher die amerikanischen Alternative-Rock-Geschichten, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben und im eigenen Sound weiterentwickelt wurden.
Wesentliche Einflüsse für das Trio dürften, so zeigt es zumindest das neue Album, A PERFECT CIRCLE und die DEFTONES gewesen sein, deren dezent verproggte Note die Franzosen für sich beansprucht haben. Mal emotional, mal bestimmt, dann wieder mit angenehmer experimenteller Post-Rock-Schattierung präsentiert die Band auf ihrem zweiten Longplayer eine wunderschöne Melange aus anspruchsvoll arrangierten und melodischen Noten, die sicherlich ein paar Durchgänge benötigt, dann aber immer intensiver wirkt.
LIZZARD setzt über weite Strecken alles auf die Trumpfkarte Vielseitigkeit, vor allem was den dynamischen Aufbau der zehn neuen Stücke betrifft. 'Vigilent' und 'Aion' sorgen noch für einen entspannten, ruhigen Einstieg, 'Bound' und vor allem 'The Roots Within (Majestic)' versuchen sich dann am eleganten Spiel mit den Riffs, wie es TOOL schon vor Jahren perfektioniert haben. Dennoch scheint die Zweitband von Maynard James Keenan bei der kreativen Herangehensweise die elementarere Inspiration gewesen zu sein, da bei LIZZARD nichts maschinell verläuft und auch die butterweichen Prog-Arrangements immer wieder in den Vordergrund drängen.
Songs wie 'Circles' und 'Colour Blind' bieten schließlich die Restverdelung eines dominanten, aber doch sehr angenehmen Einflusses und bereiten diesem französischen Trio ein Standbein, das auch dem Mainstream nicht verborgen bleiben sollte. Während Chino Moreno und Konsorten in den letzten Jahren immer mehr Kredit verspielt haben, reiten die Westeuropäer bereits jetzt souveräner auf dem weißen Pony, als es die DEFTONES in der vergangenen Dekade geschafft hat. Alleine deswegen verdient "Majestic" Hochachtung - und vor allem ausreichend Beachtung.
Anspieltipps: Vigilent, Bound, The Roots Within (Majestic), Circles
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes