LO-FI RESISTANCE - Chalk Lines
Mehr über Lo-Fi Resistance
- Genre:
- Artrock / Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Burning Shed (Just For Kicks)
- Release:
- 28.12.2012
- Isolation Tank
- Chalk Lines
- Fall
- The Silent War
- I Move On
- Fading Pictures
- No Readmission
- Face Another Day
Intensive Kreidezeichnungen für lange Kopfhörer-Abende.
Zum zweiten Mal hat der erst 24-jährige Musiker Randy McStine eine Art Supergroup um sich geschart, um den Nachfolger zum LO-FI-RESISTANCE-Debüt "A Deep Breath" aufzunehmen. Mittlerweile beim Prog-Qualitätslabel Burning Shed untergekommen, präsentiert sich "Chalk Lines" noch gereifter als sein Vorgänger. So viel will ich vorwegnehmen: McStine setzt hier ein deutliches Ausrufungszeichen für alle Prog-Anhänger da draußen.
Vom musikalischen Ansatz kann man LO-FI-RESISTANCE gut mit dem Solo-Schaffen von Steven Wilson vergleichen. In beiden Fällen haben wir es mit grenzübergreifender, progressiver Musik zu tun, die sich scheinbar mühelos zwischen tonnenschweren, doomig stampfenden Passagen und fragilen, federleichten Soundgebilden bewegt. Beide Extreme werden mit einer Qualität und einer Introvertiertheit dargeboten, die man so nicht ständig hört.
Den Anfang macht der Art-Rocker 'Isolation Tank', hier kann man durchaus Parallelen zu PORCUPINE TREE ziehen. Wie der junge Randy McStine die Saiteninstrumente mit analogen, elektronischen Sounds paart, ist wirklich klasse. Die Elegie des Songs und die charismatische Stimme des Multitalents sind ebenso großartig. Etwas abgefahrener ist 'Chalk Lines', das sich abwechselnd durch seine rhythmisch interessanten Grooves und eingängige, ruhige Passagen auszeichnet. Eine total interessante Nummer, deren traurige Klavier-Akkorde auch von ANATHEMA stammen könnten.
Auch die anderen Songs sind nicht minder abwechslungsreich. Da hätten wir das kurze Singer/Songwriter-Stück 'I Move On', dessen Harmonie am Ende durch Samples und dunkle Klangmalerei ad absurdum geführt wird. Oder 'Fading Pictures', eines der besten Stücke auf "Chalk Lines". Hier wird auf schwelgerische Art und Weise Art und Alternative Rock gekreuzt, so dass Schubladendenken absolut überflüssig erscheint.
Es ist ganz gleich, welchen Song von "Chalk Lines" man herausnimmt. Hier ist ein eigenständiger Musiker am Werk, der zusammen mit einer erlesenen Musikantenbande fernab der üblichen Klischees zaubert. Wenn ich mir erneut vor Augen führe, wie viele Jahre Randy McStine noch progressive Musik aufnehmen kann, bin ich äußerst gespannt, was uns noch alles erwarten wird. "Chalk Lines" ist der würdige Nachfolger des Debüts und jeder Fan von Prog sollte hier reinhören.
Anspieltipps: 'Fading Pictures', 'Chalk Lines'
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Nils Macher