LöNNDOM - Fälen Från Norr (Re-Release)
Mehr über Lönndom
- Genre:
- Folk Metal / Black Metal / Ambient
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eisenwald Tonschmiede
- Release:
- 30.12.2008
- Vid Elden
- Ripeluokte
- Himlalågor
- Tjåkkå
- Stállo
- Ripeluokte II
- Nordafejd
- På Fjället
Sehr schönes Nordland-Epos mit einer naturmystischen Synthese aus BURZUM und AGALLOCH.
Aus dem schwedischen Västerbotten kommt die folkloristisch angehauchte schwedische Black-Metal-Band LÖNNDOM, deren ursprünglich 2007 über Nordvis Production erschienenes Debütalbum "Fälen Från Nord" vor Kurzem von der Eisenwald Tonschmiede aus Eisenach neu aufgelegt wurde.
Die Musik ist dabei sehr atmosphärisch und naturmystisch im Sinne der frühen ULVER ausgerichtet. Keine plakative Bösartigkeit und keine sonstigen flachen Black-Metal-Klischees sind erhalten geblieben. In ein stil- und stimmungsvolles Artwork gehüllt, beherbergt der Tonträger statt dessen acht Weisen, welche die nordische Natur zum Thema haben.
Zum Einstieg hören wir einen alten Schamanen am Lagerfeuer einige Verse raunen, bevor mit 'Ripeluokte' der schwarzmetallische Anteil in LÖNNDOMs Musik Einzug hält. In getragenem bis mittlerem Tempo entfalten sich kalte Klanglandschaften, die jedoch genug Raum für melodische Folklore-Elemente lassen. Das fast achtminütige 'Himlalågor' präsentiert sich rhythmisch und in Sachen Hintergrundgesang sehr schamanistisch, tangiert Joik-Bereiche, während das Metal-Element weiter in den Hintergrund tritt. Allgemein ist der Gesang sehr vielseitig ausgestaltet. Vom erwähnten Raunen des Medizinmanns über klaren, beschwörenden Gesang bis hin zu gemäßigtem Keifen findet sich eine ziemlich große Bandbreite. Bei 'Tjåkkå' hören wir beispielsweise lediglich hintergründige Ambient-Sounds, eine einsam singende Gitarre und einen krächzenden Raben, bevor 'Stállo' ein mantrisches Schwarzdoom-Riff mit sehr schönem, dunklem Gesang verbindet.
Auch in Sachen Stimmung und Dramatik bekommen wir sehr viele - nicht verstörende, sondern sehr wohltuende - Wechsel präsentiert, die sofort vergessen lassen, dass das musikalische Grundgerüst sehr einfach ist. Die Herren Sandström und Pettersson (beide ehemals bei LIK) setzen nicht auf technische Kabinettstückchen und hohen Anspruch, sondern auf ein untrügliches Gespür für eine dichte, naturverbundene Atmosphäre, die sowohl die Kälte als auch die Heimeligkeit ihrer nordischen Heimat wunderbar in fesselnde Klänge transferiert. Dass sämtliche Texte in schwedischer Sprache verfasst sind, macht das Ganze noch authentischer.
Die Band sollte all jene ansprechen, die eine Schwäche für nordische Naturromantik haben und sich eine durchwegs gelungene Mischung aus der grundlegenden Simplizität BURZUMs und der Ausstrahlung AGALLOCHs vorstellen können.
Anspieltipps: Ripeluokte, Himlalågor
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle