LONELY THE BRAVE - Things Will Matter
Mehr über Lonely The Brave
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Kobalt / Hassle / Rough Trade
- Release:
- 20.05.2016
- Wait In The Car
- Black Mire
- What If You Fall In
- Rattlesnakes
- Diamond Days
- Play Dead
- Dust & Bones
- Radar
- Tank Wave
- Strange Like I
- Boxes
- Jaws Of Hell
Die Kunst der Stille.
Es fällt den Briten von LONELY THE BRAVE nach wie vor nicht leicht, ihre doch sehr introvertierte Variante des Independent Rock mit all seinen Nebeneffekten zum Glanz zu bringen. Bereits auf "The Day's War" waren die Akzente nur vereinzelt wahrzunehmen, und auch das zweite Werk im Bunde benötigt eine Weile, bis es endlich Schwung aufnimmt und der Hörer auch die stillen Augenblicke genießen kann. Die Melancholie, die sich auf "Thing Will Matter" ein weiteres Mal abzeichnet, wird von LONELY THE BRAVE wiederholt mit allen Details und Facetten ausgelebt. Gerade in den ersten Tracks des neuen Albums hält sich die Band sehr stärkt zurück und versucht, die gesamte Last auf den Gesang von Eddie Vedder-Soundalike David Jakes abzuwälzen. Dieser ist zwar ein meister seines Faches und performt wirklich erstklassig, doch alleine kann er Nummern wie 'Black Mire' und 'Diamond Days' nicht in Sternstunden der alternativen Rockmusik umwandeln.
"Things Will Matter" entfaltet seine eigentliche Schönheit eigentlich erst in der zweiten Albumhälfte, die wesentlich lebendiger und vor allem auch abwechslungsreicher daherkommt. Da darf dann auch gerne mal ein Heavy-Rock-Riff in den gemäßigten Fluss der Songs eingefügt werden oder ein etwas schwererer Groove den Kontrast erweitern. Und man höre und staune: Die Songs haben eine ganz andere Wirkung, alleine schon wegen der Variabilität, die das britische Quintett an den Tag legt. Es kommt Leben in das Material, vor allem in Nummern wie 'Radar' und 'Tank Wave', deren dezent grungiger Ansatz sich wunderbar mit den nach wie vor introvertierten Inhalten des LONELY THE BRAVE-Sounds mischt.
Von daher ist man ein wenig zwiegespalten, was den letztendlichen Eindruck anbetrifft. "Things Will Matter" ist sicherlich ein Album, das in jedem weiteren Durchgang wächst, doch genau dieser Wachstum hat schon in der Anfangsphase seine Grenzen. Nichtsdestotrotz kann man den Jungs attestieren, sich im Vergleich zum Debüt ein wenig gesteigert und mindestens ein halbes Dutzend wirklich überzeugender Kompositionen zusammengetragen zu haben. Das mag nicht das Optimum sein, aber ein wichtiger Schritt ist getan!
Anspieltipps: Dust & Bones, Tank Wave, Boxes
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes