LONG EARTH - Once Around The Sun
Mehr über Long Earth
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Grand Tour Music/Just For Kicks
- Release:
- 20.03.2020
- We Own Tomorrow
- My Suit Of Amour
- A Guy From Down The Road
- What About Love
- The Man In The Mirror
- One Around The Sun - Spring
- One Around The Sun - Summer
- One Around The Sun - Autumn
- One Around The Sun - Winter
Zähe Kost
Artworks müssen nicht kunterbunt und explosiv sein, um künstlerisch wertvoll zu sein und eine gewisse Aussagekraft zu haben. Genauso verhält es sich mit der Musik. Im vorliegenden Fall ist es jedoch so, dass das Cover eher unspektakulär kreiert wurde, und dieser Malus leider auch auf die Musik abfärbt.
Hinter dem Banner LONG EARTH befinden sich insgesamt fünf Schotten, die sich dem progressiveren Rock verschrieben haben. Wenn er genügend Ecken und Kanten hat, um daran auch haften zu bleiben, dann darf dieser auch ruhig poppiger ausfallen, wie es hier der Fall ist. Doch im Falle von "Once Around The Sun" sind die Widerhaken derart geglättet, dass sie beinah spurlos an mir vorbeigehen.
Mit Martin Haggarty hat die schottische Combo zudem einen Frontmann am Mikrophon, der sich leider der highlightarmen und unspektakulären Herangehensweise seiner instrumentalen Hintermannschaft anpasst. Der Musik fehlt es schlicht und ergreifend an Reibungspunkten, Wiedererkennungsmerkmalen und Biss. Sie ist nicht schlecht, keineswegs. Dafür machen die Musiker einen viel zu professionellen und eingespielten Eindruck. Zudem sind die Arrangements auch gut durchdacht, machen Sinn und sorgen für nette Musik. Aber genau hier liegt des Pudels Kern: Sie ist lediglich nett, weder bissig, noch fesselnd, noch eckig – einfach viel zu brav.
In beinahe 67 leider viel zu langen Minuten kommen Spannungsliebhaber kaum auf ihre Kosten. Als Hintergrundbeschallung für einen gemütlichen Abend sorgen Songs wie 'We Own Tomorrow', das lebensbejahende 'What About Love' sowie der 'Summer'-Part des abschließenden Titeltracks im Gegensatz zum Rest einen zumindest annähernd peppigen Eindruck, aber für mehr reicht es an dieser Stelle leider nicht.
Das Album, so gut die Ideen und das handwerkliche Geschick des Quintetts auch sein mögen, plätschert recht belanglos vor sich hin und wird zumindest meine kleine Musikwelt nicht aus ihren Angeln heben. Schade, aber hier ist noch deutlich Luft nach oben.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp