LORD OF PAGATHORN - Daimono Philia
Mehr über Lord Of Pagathorn
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Woodcut Records
- Release:
- 31.01.2018
- Intro: Nietzscherion
- Evil To Destroy Evil
- Ghosts Among Us
- Prayer Of Desecration
- Rise Of The Celestial Scythe
- Builders Of The Higher Places
- The Spirit Of Perversion
- Spiritual Spiral Stairs
- Throne Of Lucifer
Kein zweiter Meilenstein, aber dennoch ein gutes Album!
Zugegeben: Meine letzten Begegnung mit LORD OF PAGATHORN war irgendwie aufregender, weil sich die Band auf "Nekros Philia" noch eine ganze Spur kreativer präsentierte und sich vom Konsensstoff der Black-Metal-Szene weitestgehend abgrenzen konnte. "Daimono Philia" macht hier schon einen etwas konventionelleren Eindruck und klingt im Grunde genommen nicht anders als 90 Prozent der Spätneunziger-Releases aus dem hohen Norden - lediglich mit dem Unterschied, dass LORD OF PAGATHORN sich einen gewissen progressiven Anteil bewahrt hat.
Doch im Vergleich zu den Göttergaben von EMPEROR und LORD BELIAL, deren Stile sich auch diesmal wieder scharf kreuzen, ist das neue Material phasenweise zu verkopft. Die Band befasst sich einerseits mit Standards und sucht gerade in den schnellen Passagen kaum noch nach eigenständigen Charakteristika, die sich schließlich in den Songs verankern ließen. Vor allem in der ersten Hälfte muss man oftmals staunend begutachten, wie sich die einstigen Visionäre deutlich der großen Masse nähern, obschon die Arrangements alles andere als simpel oder plump sind. Doch sobald die Herren das Tempo anziehen, verlieren sie ein großes Stück Individualität - und das ist wohl der größte Wermutstropfen, den man auf "Daimono Philia" in Kauf nehmen muss.
Immerhin kann LORD OF PAGATHORN sich im weiteren Verlauf deutlich steigern und platziert mit 'Rise Of The Celestial Scythe' ein neunminütiges Epos, das auch im Nachgang immens nachhallt. Und auch das beschwörerische 'Throne Of Lucifer' und das entschlossene 'The Spirit Of Perversion' setzen genau jene Zeichen, die man in einer viel größeren Zahl von LORD OF PAGATHORN erwartet hatte. Doch im Vergleich zum herausragenden Vorgänger muss man leider einige Abstriche machen, die vor allem darauf beruhen, dass die beiden Musiker nicht mehr den Mut aufbringen, sich konzeptionell und inhaltlich über Grenzen hinwegzusetzen. Für Fans von DISSECTION und LORD BELIAL ist die Scheibe nach wie vor interessant. Aber ein bisschen Enttäuschung bleibt trotz alledem - schlicht und einfach weil die Band zuletzt stärker unterwegs war!
Anspieltipps: Throne Of Lucifer, Rise Of The Celestial Scythe
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes