LORD VIGO - Danse De Noir
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2020
Mehr über Lord Vigo
- Genre:
- Epic Doom Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- High Roller Records
- Release:
- 10.04.2020
- The Voight Kampff Situation
- Danse De Noir
- Are You Human
- The Verge Of Time
- Fiery the Angels Fell
- Shoulder Of Orion
- And Then the Planets will Align
- Between Despair and Ecstasy
- As Silence Grows Old
- Memento Mori
Ein episches Doom-Manifest.
Die Rheinland-Pfälzer LORD VIGO sind mit "Danse De Noir", ihrem dritten Studioalbum, zurück. Schon die beiden Vorgänger sollte man als geschmackssicherer Doomster im Regal stehen haben, aber mit dem neuen Album ist ihnen das bisherige Meisterstück gelungen. So viel gleich vorweg - wer also mit den bisherigen Alben klar kam, muss nicht mehr weiterlesen, sondern kann das Scheibchen sofort kaufen. Aber der Reihe nach: Mit High Roller Records hat man ein neues (sehr geschmackssicheres) Label an der Seite, und mit Patrick W. Engel, dem Spezialisten schlechthin für den Bereich Mastering, ist der Sound wirklich erstklassig geworden. Die Rahmenbedingungen sind also erstklassig, auch das Cover schaut großartig aus. Und die Hitdichte ist höher als auf dem Vorgänger "Six Must die" (das ja ebenfalls ein starkes Album war), in meinen Ohren bisher sogar höher als auf dem wirklich feinen Debüt.
Es gibt hier mehrere fein gemachte Sci-Fi-Zwischenspiele, und dann halt wirklich feine Songs. Der erste Track 'Danse De Noir' reißt mit, 'The Verge Of Time' erinnert atmosphärisch durchaus ein edlen Hard Rock der Marke DIO / RAINBOW. Die Orion-Schulter ist dann ein amtlicher Stampfer, der vor allem vom elegischen Gesang getragen wird. Für mich einer der Top-5-Songs der bisherigen Bandgeschichte, nicht nur durch die fantastisch eingesetzten Glockenschläge.
Dass 'And The Planets Will Align' erst mal wie ein Retro-Rocker klingt, könnte den Fan auf die falsche Fährte locken. Trotzdem lassen sich Einflüsse von IRON MAIDEN oder THIN LIZZY in der Gitarrenführung zuerst nicht leugnen - im Gesamtsound ist dann aber eher MANOWAR oder CANDLEMASS prägnant. Auch der maideneske Zwischenpart (erinnert an den siebten Sohn) ist klasse. Ein starker Titel, und es geht superflott weiter mit 'Between Despair And Ecstasy', der live ein echter Hit sein könnte, obwohl er wirklich kaum noch Doom beinhaltet. Hier gibt es starken traditionellen Metal, der viele begeistern dürfte. 'As Silence Grows Old' erinnert mich ein wenig an COMMUNIC, zumindest bilde ich mir das beim achten Spin ein. Insgesamt ist es von den Songs für mich vielleicht knapp der unspektakulärste. Auf dem letzten Album wäre er eines der Highlights gewesen - ja, so gut ist dieses Album tatsächlich. Mit 'Memento Mori' folgt dann der bislang beste Track der Bandgeschichte - was für eine Hymne, hier bewegt man sich locker auf SORCERER-Niveau! Blanker Wahnsinn, was für eine Gänsehautmelodie, ich bin wahrlich hin und weg.
Anspieltipps: The Verge Of Time, Shoulder Of Orion, Memento Mori
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer