LORD WEIRD SLOUGH FEG, THE - Traveller
Mehr über Lord Weird Slough Feg, The
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Dragonheart
- The Spinward Marches
- High Passage / Low Passage
- Asteroid Belts
- Professor`s Theme
- Vargr Moon
- Vargr Theme / Confrontation (Genetic Prophesy)
- Baltech`s Lament
- Gene-ocide
- Curse Of Humaniti
- The Final Gambit
- The Spinward Marches (Return)
- Addendum Galactus
Es immer schwierig, ein möglichst objektives Review über ein Album zu verfassen, dem man sehnsüchtigst entgegen gefiebert hat. Besonders dann, wenn sich die Band in den letzten Jahren zu den persönlichen Favoriten addiert hat und häufig wie kaum ein anderer Newcomer die heimische Anlage penetriert. Und um genau so ein Album handelt es sich im vorliegenden Fall: „Traveller“ der kauzigen Underground-Kapelle THE LORD WEIRD SLOUGH FEG ist bereits das vierte Überfallkommando, das uns in ehrfürchtiger Ehrerbietung in die Knie zwingt.
Während die Jungs um Mainman Mike Scalzi in der Vergangenheit gern über keltische Mythen und Schlachten zu berichten wußten, bekommen wir in diesem Fall eine lupenreine Science Fiction Story präsentiert.
Wer jetzt befürchtet, SLOUGH FEG würden deshalb auch musikalisch andere, eventuell gar modernere Wege beschreiten, wird bereits mit dem marschierendem Instrumental „The Spineward Marches“ von allen Ängsten befreit. Das anschließende „High Passage/Low Passage“ wird dann auch sofort von urtypischem FEG-Riffing eröffnet: Treibend, mitreißend, durch quietschende Kopftöne wild klingend. Darunter Greg Haa, der mal wieder wütend über sein Drumkit galoppiert und somit für die nötigen Schübe sorgt. Herrlich!
Und während „Asteroid Belts“ den geneigten Hörer fast in Ekstase versetzt, besänftigt „Professor`s Theme“ mit einer exquisiten Gesangsmelodie. Hier kommen erstmalig auch wieder folkloristische Elemente ins Spiel. Auffällig wird hierbei der Unterschied zu den Vorgängerwerken. SLOUGH FEG gelingt es trotz verbessertem Sound, niemals ihre Identität zu verlieren. Vielmehr perfektionieren sie ihren Stil von Album zu Album, ohne dabei den rohen Spirit abzulegen. Irgendwie klingt das Ganze immer noch frisch, rauh und unverbraucht. Vor allem der sägende Gitarrensound, der mich schon seit dem Debut in den Wahnsinn treibt, ist auf „Traveller“ hirnspaltend. Man hat die ganze Zeit das Gefühl, die Band würde gerade live im privaten Wohnzimmer spielen.
Und das Wunderbare an SLOUGH FEG ist die Tatsache, daß sie trotz aller `True Metal`-Attitüde so gar nicht peinlich oder pathetisch klingen. Vielmehr gelingt ihnen der Spagat zwischen ungezügelter Wildheit und filigraner Spieltechnik.
Im Gegensatz zu vielen Genrekollegen driften sie niemals in Jodelgefilde ab, sondern setzen vielmehr auf zwingende Hooks und Melodien. Vergeblich wird man hier nach überdosierten Chorpassagen suchen.
Vielmehr schielen sie bei „Vargr Moon“ in die Doom Ecke, ohne dabei den Schrägheitfaktor zu vergessen, bevor sie im anschließenden „Vargr Theme/Confrontation“ mächtig auf das Gaspedal treten.
Was danach kommt, läßt mich beinahe nach Taschentüchern greifen. In „Baltech`s Lament“ überrascht Mike mit einer dermaßen herzzerreißenden Vocalperformance, daß ich mehrfach die Repeat-Taste drücken mußte, um die Schönheit dieser Nummer zu erfassen. Jahreshighlight!
Und auch wenn SLOUGH FEG auf „Traveller“ teilweise erstaunlich melodisch zu Werke gehen –man beachte „The Final Gambit“– werden sie mit dieser Granate niemanden enttäuschen, der schon vorher auf die Band stand. Ich kann nur hoffen, daß Mike Scalzi, Greg Haa, John Cobbet (gt) sowie der neue Basser Adrian Maestas, der für John Torres (jetzt wieder ANGEL WITCH und WARNING SF) hinzukam, nun aber auch endlich größere Aufmerksamkeit erlangen.
Die Jungs haben sich ja auch schon durch einige erstklassige Shows eine kleinere Fangemeinde erspielen können, denn auch livehaftig verstehen sie es, mehr als zu überzeugen. Ich denke nur an den Auftritt auf dem letztjährigen Headbanger`s Open Air.
Anspieltips: „ Baltech`s Lament“, „Vargr Moon“, „High Passage/Low Passage“ , „Addendum Galactus“
- Redakteur:
- Holger Andrae