LORDS OF THE TRIDENT - V.G.E.P.
Mehr über Lords of the Trident
- Genre:
- Melodic / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Junko Junkson Records
- Release:
- 01.10.2024
- To Kill A God
- Master Of Speed
- Jet Set City
- Valerie
- The Ballad Of Jon Milwaukee
Musikalisch einwandfrei, egal ob mit oder ohne Image und Brimborium.
Eines gleich vorweg: Musikalisch ist diese Band über jeden Zweifel erhaben. Anspruchsvolle Gitarrenparts sind bei LORDS OF THE TRIDENT schließlich ebenso Usus wie eine trocken groovende Rhythmus-Abteilung. Da auch Sänger Fang VonWrathenstein für mehr als nur solide Vorstellungen bekannt ist, sollte es längst nicht mehr verwundern, dass diese Formation auch hierzulande über ein respektables Gefolge verfügt.
Dass dennoch immer wieder eher kritische Stimmen laut werden, wenn ein neues Werk von LORDS OF THE TRIDENT ansteht, liegt in erster Linie daran, dass die Grenze zwischen Ernsthaftigkeit und plumpem Spaß nicht immer ganz einfach zu erkennen ist, und man sich als Musikkonsument, noch viel mehr als Liebhaber von Rockmusik, von diesem Firlefanz durchaus auch auf die Schippe genommen fühlen kann. Das war bei dieser Truppe schon immer so, und wird sich wohl auch nicht mehr ändern.
Deshalb erntet LORDS OF THE TRIDENT immer wieder auch abfällige Bemerkungen, sei es zu den Pseudonymen oder den Kostümen. Aber auch zu den Texten, die nicht unbedingt typisch für eine traditionelle Metal-Band sind. Doch auch wenn man diese Band nicht mögen sollte, ändert das nichts an der Tatsache, dass die Umsetzung ihrer Songs, auch auf ihrer mittlerweile vierten EP, die zusammen mit sieben Langeisen eine wahrlich amtliche Diskographie seit der Bandgründung 2008 ergibt, einwandfrei gelungen ist.
Das trifft nicht nur auf die zwar gewöhnungsbedürftige, aber definitiv gelungene Version von Steve Winwoods 'Valerie' zu, sondern auch auf die von den Burschen selbst stammenden Kompositionen. Denen mag man zwar die Einflussquellen anhören, so kommt 'Master Of Speed' etwa mit DRAGONFORCE-Gedächtnis-Hochgeschwindigkeitsriffs aus den Boxen, während 'Jet Set City' ein Gitarrensolo offeriert, das jeden Eddie Van Halen-Fan auf Anhieb mitnehmen wird. Da diese aber nicht unbedingt ganz so einfach darzubieten sind, sei hier die Klasse der Musiker noch einmal gesondert hervorgehoben. Das gilt auch für das von einem Rennfahrer-Spiel inspirierte 'The Ballad Of Jon Milwaukee', das nicht nur Laune macht, sondern durchaus auch bei weniger Computer-Spiel-affinen Bikern Gefallen finden dürfte.
Mir persönlich geht es bei LORDS OF THE TRIDENT ähnlich wie bei STEEL PANTHER: Die Band weiß fraglos mit guter Musik zu unterhalten, übertreibt es aber mitunter doch mehr als nur ein wenig mit dem Drumherum.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer