LOSA - The Perfect Moment
Mehr über Losa
- Genre:
- Progressive (Death) Metal
- Label:
- Metal Blade / SPV
- Release:
- 17.05.2005
- Prelude
- The Beginning
- Unsuspecting Mind
- The Witness´s Account
- One Day, All Eyes Went Dim
- From The Ashes Of Infancy
- Linear Prophecy
- Church Of Pitted Vipers
- ...Madness (Sentiment Of A Dying Man)
Geil! Direkt der Opener von LOSAs "The Perfect Moment", 'The Beginning', hat mir volle Düse die Kniescheiben durchgeschossen, wobei mir immer noch die Knochensplitter an meinen Segelohren vorbeifliegen. Das hat Arsch und ordentlich Druck! Und das ist auch gar nicht mal so leicht zu definieren!!!
In der Musik LOSAs ist irgendwie alles drin. Purster groovender Death Metal, alternative Elemente, so weit das Auge reicht, Emocore, keifende Black-Metal-Gesänge und eine Rhythmusfraktion, die von federleichten NWoBHM-Rhythmen bis hin zum Todesstoßgeballer der stählernsten Panzerung alle Register zieht. Demnach sind LOSA nicht leicht zu hören, treffen meinen verqueren Geschmack aber zu fast einhundert Prozent. Vom Schwierigkeitsgrad her kann man die Band ein wenig mit EXTOL vergleichen, auch wenn die ungleich mehr im Thrash und frikeligen Prog verwurzelt sind. LOSA hingegen geben sich in den überwiegend heftigen Momenten ganz dem Death Metal hin, werden in den ruhigen Momenten aber so nachdenklich und ruhig, dass man fast in ihrer Musik entschlafen könnte.
So bietet gerade 'The Beginning' schon mal knappe acht Minuten Gefühlsachterbahn pur. Das anschließende 'Unsuspecting Mind' bläst in einem knüppelharten Riffbombardement alles in Grund in Boden, während der Drummer schön akzentuiert und fast bedächtig im Hintergrund agiert. Abgefahren! Und der Sänger kreischt rum, als hätte er sieben Dolche im Ranzen stecken. Im Mittelteil wird´s dann blackmetallastig und somit auch rund, den halbe Sachen scheinen nicht LOSAs Ding zu sein. Wenn schon durchgedreht, dann richtig! 'The Witness´s Account' bestätigt die eingeschlagene Brutalorichtung und fordert die Nerven zu einem Tanz auf dem roten Parkett auf, mit gebrochenen Knien und Nägeln im Fußrücken! Ständig wechseln die Amis ihre musikalische Ausrichtung. Man kann STRAPPING YOUNG LAD genauso heraushören wie MASTODON, ORCHID oder sogar TOOL. Extrem variabel also!
Ein weiterer Beweis für ihre endlose Kreativität dürfte das folgende 'One Day, All Eyes Went Dim' sein, das, ohne langweilig zu werden, erst mal einige Minuten auf einem einzigen Ton rumorgelt, bevor die Nummer in ein astreines SLAYER-Riff kippt. Überflügelt wird das Ganze sogar noch vom extrem progressiven Zahnschmelzkiller 'Linear Prophecy'. Wütend, brachial, teils fast noisig, an Härte sind LOSA kaum zu überbieten! Dazu passen auch die sehr emotionalen Texte, die von der Wut auf das und der Angst vor dem Alltagsleben geprägt sind. Zeilen über Kindesmissbrauch, die verlorene Liebe und den Tod prägen das Bild, das zum Beispiel bei 'Church Of Pitted Vipers' mit düsteren, sphärischen und anfangs ruhigen Klängen unterschwelligen Einlass in die Seele findet. Einfach großartig!
LOSA sind eine extrem schwierige Band und sie werden es auch extrem schwer haben, sich eine Fanbase zu erspielen. Dafür wildern sie in zu vielen Bereichen, hinterlassen allerdings in allen verbrannte Erde. Open-minded Metaller sollten aber mal ihre Lauscher öffnen und LOSA eine Chance geben. Stellt euch einfach EXTOL für den Death Metal vor, subtrahiert einen dicken Anteil von deren Virtuosität und gleicht das Loch mit noisigen Elementen aus. Am Ende bleiben dann LOSA und ein Schädelbasisbruch allererster Güte.
Anspieltipps: The Beginning, Unsuspecting Mind, The Witness´s Account
- Redakteur:
- Alex Straka