LOSERS - How To Ruin Other People's Futures
Mehr über Losers
- Genre:
- Elektro / Industrial Rock / Crosssover
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- 61 Second Records / Rough Trade
- Release:
- 09.09.2016
- I Never Got To Say Goodbye
- Chainsaw
- This Is A War
- The Not
- Car Crash
- Exit Plan
- 4 Months 2 Days
- Shit
- Red Rag
- The Ruiner
Krasse Kontraste in der Welt der organischen Elektronik
Alles andere als eine weitere innovative Exploration elektronischer und organischer Sounds wäre zum zehnten Jahrestag der Bandgründung wohl eine Überraschung gewesen. Auf ihrer dritten vollwertigen Scheibe geben diese Briten wieder einmal einen feuchten Kehricht um Erwartungen, Kategorisierungen und inhaltliche Beschränkungen und toben sich zwischen eigensinnigen Beats, gelegentlichem Industrial-Riffing und Trent-Reznor-Huldigung zehnmal richtig fett aus - und begehen damit ein wirklich fantastisches Jubiläum.
Nach einer Reihe vorzüglicher Remixes, die den Sinn eines eben solchen noch einmal klar definiert haben, begibt sich die Band nun also auf neue Pfade und setzt sich dabei erneut keine Grenzen. Von hektischem Elektro-Punk über vergleichbar epische Melancho-Nummern bis hin zu klaren Post-Rock-Tendenzen mit Goth-Background ist auf "How To Ruin Other People's Futures" so ziemlich alles drin, was das experimentelle Herz begehrt. Erstaunlich ist jedoch, wie zielsicher LOSERS hierbei gewinnbringende Melodien einflechten und sogar Hooklines an den Stellen verankern, wo das Crossover-Chaos vergleichsweise am größten erscheint. Nummern wie 'Red Rag' und 'This Is A War' mögen einerseits auf knallharte Beats setzen, verzücken an anderer Stelle aber mit krassen Kontrastmitteln und steigern so den permanenten Überraschungseffekt der neuen Scheibe. Diese mag zwar in einer klaren Tradition zu den bisherigen Releases der Briten stehen und dennoch hat man auf keiner vergangenen Scheibe so kompaktes Songwriting bei einer solchen Dichte verschiedenster Einflüsse erlebt.
Mindestens die Hälfte der insgesamt zehn Kompositionen geht mit diesem eigenbrödlerischen Stilmix durch die Decke, während die übrigen Songs mit fetten Kontrasten nachwirken. Summa summarum entsteht dadurch wahrlich euphorisierendes Material, das man selbst dann mal antesten sollte, wenn elektronische Sounds nicht zum eigenen fachgebiet zählen. Ähnlich wie seinerzeit THE PRODIGY, nur eben eine Spur gemäßigter, schafft LOSERS einen bleibenden Effekt!
Anspieltipps: This Is A War, Car Crash, Red Rag
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes