LOST HORIZON - Awakening The World
Mehr über Lost Horizon
- Genre:
- Heavy Metal
- The Quickening
- Heart Of Storm
- Sworn In The Metal Wind
- The Song Of Air
- World Through My Fateless Eyes
- Perfect Warrior
- Denial Of Fate
- Welcome Back
- The Kingdom Of My Will
- The Redintegration
Cosmic Antagonist? Transcendental Protagonist? Preternatural Transmogrifier? Etherial Mangnanimus? Beim Betrachten der Pseudonyme der vier Schweden von LOST HORIZON liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine Psychedelic-Rock-Band handelt, die gerade mal eine kleine Überdosis an bewusstseinserweiternden Drogen zu sich genommen hat. Der Pressetext belehrt den unwissenden Redakteur dann allerdings eines Besseren:
Auch mehr als zwei Jahre nach dem Ausbrechen des ‘True’-Metal-Booms gibt es noch Bands, die mit ihrem Debutalbum Krümel vom HAMMERFALL-Kuchen abhaben wollen - zumindest werden die Landsmänner als eine der musikalischen Inspirationsquellen angegeben.
Glücklicherweise unterscheiden sich LOST HORIZON doch sehr deutlich von ihren Vorbildern, auch wenn „Awakening The World" nicht gerade ein Musterbeispiel an Einfallsreichtum und musikalischer Eigenständigkeit ist. JUDAS PRIEST meets RUNNING WILD meets HELLOWEEN - so in Etwa ließe sich das Debut der Nordmänner beschreiben. Kommt einem bekannt vor? Allerdings, denn aus der Masse der Bands, die Retro-Achtziger-Metal mit „eigenen Ideen" mischen, stechen LOST HORIZON keinesfalls heraus.
Als zu berechenbar entpuppen sich die acht Songs (plus Intro und Outro), zu uninnovativ und eher reproduzierend als selbst etwas schaffend gibt man sich die Ehre. Dabei machen die Jungs die Sache recht ordentlich, rein technisch gibt’s nichts zu bemängeln, und auch die Tatsache, dass keine Schnulzballade vertreten ist, sondern es recht ordentlich mit durchgetretenem Gaspedal vorwärts geht, kann als Pluspunkt verbucht werden.
Aber - muss es wirklich sein, eine lächerliche Ideologie über die Musik zu stellen? Wenn ihr euch mit diesen Pseudonymen wohlfühlt, bittesehr (laut Band spiegeln diese die Eigenschaften der Musiker wider. Nunja - Yngwie Malmsteen hat sich auch noch nicht in Fidelius Spectaculus umbenannt...Anm. d. Verf.), und wenn ihr meint, Metal wäre eine Religion, die man mit jedem Wort in jedem Text eurer Songs ausleben müsste, sei das auch euch überlassen - nur wenn man sich musikalische Schranken auferlegt und damit die eigene, mit Sicherheit vorhandene Kreativität und Schaffenskunst ausbremst, nur um in eine Schublade zu passen, so finde ich das mehr als stupide und schade.
Retro-Fans und mit mächtigen Scheuklappen ausgerüstete ‘treue’ Metalherzen werden ihren Gefallen an „Awakening The World" finden, der Rest hält sich an bewährte Bands in diesem Sektor oder greift zu Newcomern wie z.B. MANTICORA, die sich trauen, einen eigenen stilistischen Weg zu gehen.
Anspieltipps: Sworn In The Metal Wind, World Through My Fateless Eyes
- Redakteur:
- Rouven Dorn