LOST ZONE - Ordinary Misery
Mehr über Lost Zone
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Drakkar
- Release:
- 05.04.2024
- Fighting Demons
- Shadow Of My Memory
- All Again
- Can't Keep Running
- Devil In Disguise
- You're The One
- Out Of My Mind
- Voices (LZ Version)
- Hold Me Tight
- Foreshadowing
- Where Will This End?
- Nothing But A Dream
Eine erschreckende Ode an den Metal(?)-Mainstream.
Wenn man jetzt ganz böse sein möchte, würde man eine Platte wie "Ordinary Misery" mit all den Problemen in Verbindung bringen, die der moderne Metal in seiner stetigen Konformität so mit sich bringt. Das Material des neuen LOST ZONE-Silberlings wirkt nämlich wie ein völlig durchkonstruierter Release von der Stange, der mit den üblichen Standards eigentlich nur diejenigen abholen sollte, die bei den üblichen Mega-Festivals zu jeder Note auf und ab hüpfen - und damit ist über die tatsächliche Substanz dieses Albums schon eine Menge gesagt.
LOST ZONE produziert recht lahme Melodien samt den zugehörigen Singalongs, groovt sich durch Mainstream-affine Riffs, in denen auch nichts abgespult wird, was man nicht schon unzählige Male gehört hätte, und bemüht zwischendurch immer wieder einige balladeske Noten, deren schnulziges Erscheinungsbild bedauerlicherweise genau zum lähmenden Songmaterial passt, das aus diesen zwölf Stücken hervorgeht. 'You're The One' und 'Nothing But A Dream' würden jedenfalls auch prima ins regelmäßige Airplay der bekannten Radiostationen passen, weil sie sich brav in ein massenkompatibles Schema einsortieren.
Verheerend wird es jedoch erst so wirklich, wenn die Band mit einigen anderen Künstlern kollaboriert und die angestammte, sichere Zone verlässt. Die Kooperation mit BLUTHUND in 'Foreshadowing' zum Beispiel ist ein blutleerer Akt plumper verbaler Provokation, der selbst die Teenie-Fraktion wohl nicht mehr beeindrucken dürfte. Und das Projekt 'All Again' mit den Hardcore-Jungs von FROM FALL TO SPRING scheitert schon alleine dadurch, dass die vermeintlichen Hooks so glatt gebügelt sind, dass die brachialeren Passagen deutlich überlagert werden. Selbst diese Chancen bleiben am Ende ungenutzt.
Man will den drei Musikern sicherlich nicht die Leidenschaft für ihren Sound absprechen, denn dass genügend Emotionen am Start sind, ist auf "Ordinary Misery" auch spürbar. Allerdings ist der finale Output erschreckend beliebig und langweilig, so dass der Unterhaltungswert von mal zu mal geringer wird. Im Mainstream kann das funktionieren, aber in Sachen Langlebigkeit darf man dieser Platte nicht allzu viel Potenzial einräumen.
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Björn Backes