LOUDNESS - Eve To Dawn
Mehr über Loudness
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Soulfood
- Release:
- 28.09.2012
- A Light In The Dark
- The Power Of Truth
- Come Alive Again
- Survivor
- Keep You Burning
- Gonna Do It My Way
- Hang Tough
- Emotions
- Comes The Dawn
- Pandora
- Crazy! Crazy! Crazy!
Falsche Richtung, meine Herren.
Japans wohl größter und bekanntester Exportschlager in Sachen Heavy Metal dreht seine nunmehr 24. Runde und erreichen damit eine Albumanzahl, die sich gehörig gewaschen hat. LOUDNESS lärmen in ihrem 31. Bandjahr mit "Eve To Dawn", was im Land der aufgehenden Sonne bereits im vergangenen Jahr über die Ladentheke ging. Einen traurigen Beigeschmack hat dieser Rundling dennoch, ist "Eve To Dawn" doch das dritte Album nach dem Tod des Ur-Schlagzeugers und Gründungsmitglieds Munetaka Higuchi, dessen Ableben die Band musikalisch wohl immer noch nicht verkraftet hat.
Hatte man mit "King Of Pain" und einigen gutklassigen Songs auf dem 2010er Output noch Hoffnung, dass LOUDNESS die traditionelle Kurve noch bekommen, so stellt man nach einigen Durchgängen des neuen Schlagwerkes nüchtern fest, dass sich die einst so gefeierte und großartige Band sich ins Niemandsland des akustischen Mittelfeldes katapultiert. "Thunder In The East" und "Disillusion" bleiben nach wie vor unerreicht, ihre Abwechslung, Ideenreichtum und Klasse lassen LOUDNESS auf "Eve To Dawn" nur vereinzelt aufblitzen und auch wenn die insgesamt elf Stücke nicht allesamt langweilen und die Gitarrenarbeit nach wie vor verzückt, so zuckt im gleichen Atemzug hin und wieder der Finger über die Skip-Taste. Daran ändert auch der etwas eindimensionale, ausdruckslose Gesang von Frontmann Minoru Niihara nichts. Die Band versucht eine Seite zu integrieren, die zu ihrem Gesamtsound einfach nicht passt: die Moderne.
Dabei stellt sich mit dem immens coolen Brecher 'Come Alive Again' (ein Wunsch an den lieben Gott?), den etwas schnelleren 'Keep You Burning' und 'Survivor' sowie dem progressiv angehauchten 'The Power Of Truth' vollwertiges LOUDNESS-Liedgut dar. Die restlichen Stücke jedoch sind in die Belanglosigkeit zu entlassen: 'Gonna Do It My Way' sollte man doch lieber MOTÖRHEAD überlassen, 'Comes To Dawn' und 'Crazy! Crazy! Crazy!' können auch im x-ten Durchgang überhaupt nicht überzeugen. In der Summe ist die Hälfte des Albums absolut im grünen, ordentlichen Bereich, über den Rest jedoch braucht man indes keine Worte mehr verschwenden.
Es verwundert, hat "King Of Pain" doch wieder in die richtige Richtung gedeutet und Appetit auf den hier vorliegenden Nachfolger gemacht. LOUDNESS bewegen sich in der dritten Banddekade abermals im Kreis, Die-Hard-Fans dürfen sich auf den bereits in ihrem Heimatland erschienenden Nachfolger "2.0.1.2." freuen und hoffen insgeheim dabei, den Rückschritt von "Eve To Dawn" ein wenig vergessen zu können.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp