LOUI VETTON - Postreggaeprecore
Mehr über Loui Vetton
- Genre:
- Ska Punk
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Abandon (New Music Distribution)
- Release:
- 12.11.2010
- Welcome To The Show
- They Can't Bring Us Down
- Ain't No Hollywood Happy End
- The Bad Guys Are Back In Town
- You Make Me Wanna Sing Along
- We've Been To Hell
- Funk With A Capital F
- Social Freakshow
- Fuck You. Eat Shit.
- Zombies!
- Thank You
- Jenna (Reprise)
- Kiss Me. Make Love.
Ska Punk mit Blick über den stilistischen Tellerrand, aber ohne den großen Glanz.
LOUI VETTON ist nicht nur Einer alleine, sondern gleich derer Fünfe, und die sind mit ihrem "postreggaeprecore" in gefälligem, teilweise allerdings etwas bemüht wirkendem Ska Punk zu verorten, dem zwar die ganz großen Momente fehlen, der aber zumindest auf vielen Spielwiesen grasen geht. Die zahlreichen Bläser-Passagen mit Saxophon und Trompete sorgen für das typische Flair dieser Art von Musik, es wird ausgiebig gegniedelt, dafür aber (zu) wenig gerockt.
Locker, frisch und ziemlich unaufgeregt kommen die Songs insgesamt daher - das groovt und "funkt", ein gerüttelt Maß an Heavieness ist allerdings nur äußerst selten zu verzeichnen. Und die eigentlich recht reichliche Portion Funk, die häufig untergemischt wird, kommt komischerweise kaum wirklich zur Geltung, sondern tritt gegenüber dem Ska-Punk-Korsett der Songs kaum mal identitätsbildend in Erscheinung.
Ein ausgewogenes und gut reinlaufendes Stück mit einem ordentlichen Spannungsbogen ist der Opener 'Welcome To The Show' - in dieser Machart hätte das auch auf Albumlänge funktionieren können, doch leider ist dies die einzige Nummer, die wirklich zündet. Beim Rest bietet man trotz der zweifellos vorhandenen Vielseitigkeit zu selten wirklich mal Bewegendes oder gar Bahnbrechendes (in Ansätzen noch gelungen bei 'The Bad Guys Are Back In Town' und 'Social Freakshow'). Dieses Manko kann durch die dynamische Frische, die alle Songs durchzieht, auch nicht komplett wettgemacht werden. Und die gelegentlichen Reggae-Einsprengsel machen die Sache auch nicht eben besser.
So fehlt das letzte Quäntchen an Prägnanz und Ausdrucksstärke auf "postreggaeprecore" - die Songs klingen für sich genommen größtenteils nicht schlecht, im Gesamteindruck bleibt allerdings nicht sonderlich viel hängen. Im Klangbild zeigt sich nur wenig wirklich Interessantes, auf der anderen Seite gibt es aber auch keinen einzigen richtigen Griff ins Klo. Alles ganz ordentlich, aber eben auch nicht so richtig überzeugend. Man wird den Eindruck nicht los, dass hier vieles wild zusammengewürfelt und einmal kräftig durchgerührt wurde, aber dabei Songdienlichkeit und Fluss des Albums irgendwo auf der Strecke geblieben sind.
Anspieltipps: Welcome To The Show, The Bad Guys Are Back In Town, Social Freakshow
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer