LOUVADO ABISMO - Louvado Abismo
Mehr über Louvado Abismo
- Genre:
- Dark Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Half Beast Records
- Release:
- 31.05.2024
- Louvado Abismo
- Alma Incandescente
- Corrida Lenta
- Espuma
- Bons Ventos
- Vazio
- Dois Sóis
- Corpo Inerte
- Mindo
- Ausente
Düstere Abgründe in Heavy Dark Wave Metal.
Das Album ist auf Half Beast Records erschienen und irgendwie scheint der Name Programm bei dieser portugiesischen Darkrock-Combo. LOUVADO ABISMO ist eine neue Band, deren Mitglieder bereits Erfahrungen in anderen Bands ihres Heimatlandes gesammelt haben, von denen mir allerdings nur die Doom-Kapelle SINISTRO etwas sagt, bei der Frontfrau Patrícia Andrade, die wohl auch Theaterschauspielerin ist, gesungen hat. Das tut sie hier auch, allerdings in einer sehr ungewöhnlichen Weise, bei der sie zwischen sphärisch-entrückt, verrückt-überkandidelt und bedrohlich-düster wechselt. Ja, definitiv halb Biest.
Neben Patricias ungewöhnlicher Performance spielt die Band einen Dark Rock mit erheblichen Einflüssen aus den Achtzigern und Neunzigern. Da hört man mal etwas New Wave, aber auch Industrial, hier etwas JOY DIVISION, da KILLING JOKE, aber auch mal ein wenig EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN. Das kommt mir beinahe vor, wie eine experimentellere Variante von DEATH SS, sozusagen Avantgarde-DEATH-SS, bei der das Eingängige, das Abgeschliffene der Italiener aufgeraut, mit den Abgründen der menschlichen Psyche versetzt und entsprechend vertont wurde. Inklusive verschiedener Merkwürdigkeiten wie 'Espuma'.
Einge der Stücke sind trotzdem eingängig genug, dass man sie genießen kann, ohne ständig irgendwelchen Verrücktheiten ausgesetzt zu sein. Der Opener 'Louvado Abismo' ist ein Beispiel, das großartig rockt, das folgende 'Alma Incandascente' genauso, später noch 'Bons Ventos' und 'Dois Sois', doch haben die meisten Lieder einen Hang, ins Theatralisch-Ungewöhnliche abzugleiten. Auch wenn es immer wieder starke Parts gibt, fehlt mir in der originellen und ziemlich einzigartigen Musik von LOUVADO ABISMO der Fluss. Am Stück ist das Album anstrengend, oft kann ich das nicht hören, egal wie sehr ich den künstlerischen Ansatz zu schätzen weiß.
Die flotten, mit düsteren Keyboards unterlegten ersten Songs sind klasse, das Album kann aber auf Dauer das Versprechen des Beginns nicht erfüllen. Zumindest nicht für mich. Jemand, der dieser Art von Auslotung musikalischer Untiefen offener gegenübersteht, mag eventuell auch mit steigender Spieldauer und wachsender Experimentierfreudigkeit der Band seinen Spaß an "Louvado Abismo" steigen sehen. Wie immer ist Reinhören natürlich die beste Empfehlung, denn die Musik der Portugiesen ist wirklich interessant und originell.
Ich möchte mit dem Video zu dem titelgebenden Song schließen, der toll ins Ohr geht und sich zu einem echten Hit entwickelt:
Louvado Abismo
https://www.youtube.com/watch?v=HgJXAkKHwH8
Das ganze Album kann übrigens auf der Bandcamp-Seite von LOUVADO ABISMO angehört werden.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger