LOVE SEX MACHINE - Trve
Mehr über Love Sex Machine
- Genre:
- Sludge
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Pelagic Records
- Release:
- 12.04.2024
- Fucking Snakes
- Test26
- Trapped For Life
- Body Probe
- Canopy
- Broken Code
- Carbonic Beast
- Autism Factor
- Hollywood Story
- Mask
Unkontrolliertes Geschrei... und dazu ein bisschen Musik.
Die Konzeption des neuen Albums der LOVE SEX MACHINE will mir nicht so ganz in den Kopf gehen. Die band ist handwerklich extrem gut aufgestellt, nähert sich in ihrem forschen Tatendrang gerne auch mal benachbarten Genres und versprüht anfangs sogar Vibes, deren frostige Atmosphäre man sofort auch mit der frühen zweiten Welle des Black Metals in Verbindung bringen könnte. Doch statt auf diesen stabilen Pfeilern aufzubauen und "Trve" gerade mit diesen dissonanten Merkmalen wachsen zu lassen, hat sich die Band dafür entschieden, die instrumentale Performance weit in den Hintergrund zu drängen und Frontmann Yves einfach wild alles in Grund und Boden schreien zu lassen, was ihm auch nur eine Spur zu nahe kommt. Und so angepisst und räudig das auch am Ende klingen mag: Die mögliche Magie des Songwritings ist dadurch total zerstört.
Das französische Sludge-Outfit spielt seine Qualitäten leider nicht effizient aus, will lieber den punkigen Spirit des Materials bedienen, nicht jedoch die etwas anspruchsvolleren Optionen nutzen, und das funktioniert für einen Moment auch ganz verzüglich. Doch das Repetitationsschema im Songwriting stößt auf "Trve" schnell an seine Grenzen, wirkt trotz der erheblichen Aggression, die von den zehn neuen Stücken ausgeht, auf Dauer ermüdend und lässt am Ende nur wildes Geschrei nachhallen, nicht jedoch anständiges Songmaterial, das man sich gerne mal auf den Plattenteller legt, wenn die Stimmung mal so richtig mies ist. Obwohl die aktuellen Songs von LOVE SEX MACHINE dazu eigentlich prima geeignet wären, würden sie nicht bevorzugt eintönig aus den Boxen knallen.
Und so begeben sich die Franzosen leider ins Reich der musikalisch begrenzten Möglichkeiten, rufen ihr Potenzial als Band nicht in einer Weise ab, wie es ihnen möglich wäre, und versanden mit "Trve" irgendwo zwischen reißerischem Energiebündel und kreativer Sackgasse. Da wäre sicherlich mehr möglich gewesen, lautet hier ein altbekanntes Fazit.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes