LOVEHATEHERO - America Underwater
Mehr über Lovehatehero
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Ferret Music / Hellfest Records / Universal
- Release:
- 28.09.2009
- Saints And Sinners (HisStory)
- America Underwater
- You'll Never Know
- Think Twice (Running With Scissors Pt. II)
- Echoes
- Wait To See You
- Pants Off Dance Off
- Come And Get It
- Procession Of Regression
- Too Little, Too Late
Die Diskrepanz zwischen bewegenden Melodien und penetrantem Emo-Sound!
LOVEHATEHERO haben sich mit ihren ersten beiden Scheiben ein respektables Following erspielt und vor allem in den Staaten den Underground aufgemischt. Doch die Tage der Screamo-Kapelle scheinen gezählt - zumindest wenn man sich auf die Betrachtung ihrer einstigen Qualitäten besinnt. Statt nämlich weiter ihren dynamischen Mix aus leichten Core-Tendenzen, wuchtigen Rhythmen und fantastischen Melodien zu forcieren, haben sich LOVEHATEHERO auf "America Underwater" komplett dem Mainstream verschrieben - und ihre einstige Individualität zu Ungunsten einer deutlichen Emo-Affinität fast gänzlich aufgegeben.
"America Underwater" beginnt schon fast wie ein Melodic-Metal-Release: Flott, harmonisch und tunlichst darum bemüht, bloß niemandem weh zu tun. Dazu gibt es feine Singalongs und leicht verwertbare Melodien, die man schon im zweiten Refrain aus dem Effeff mitträllern kann. Diese Vorgehensweise verfolgen LOVEHATEHERO in den folgenden Minuten konsequent weiter, setzen dabei auf die Wirkung ihrer eingängigen Strophen, geben sich unterdessen aber keine Mühe mehr, ein wenig Originalität im Songwriting zu verpflanzen. 'You'll Never Know' klingt wie ein typischer Collage-Rock-Song mit Emo-Touch, 'Think Twice' hat zwar eine Bombenmelodie, latscht aber viel zu häufig auf ihr herum, 'Wait To See You' und 'Pants Off Dance Off' wirken wie die unterwürfigsten Vertreter der melancholischen Heulbojen-Fraktion, und mit 'Come And Get It' und 'Too Little, Too Late' drängt man so gekünstelt auf den Single-Markt, dass der nahezu vollständige Verkauf der eigenen Identität wirklich heftigste Schelte verdient.
Es ist eigentlich ein echtes Desaster, denn mit "White Lies" hatte die Band vor zwei Jahren noch ein solch starkes Werk am Start, welches die Bestrebungen nach höheren Ehren vollends rechtfertigte. "America Underwater" ist im Anschluss daran eine ziemlich große Enttäuschung - und letztens nur Durchschnittsware ohne echten, eigenständigen musikalischen Charakter. Fragt sich also, wer zuerst absäuft: Der Staat oder doch eher das dritte Album dieser einstigen Hopefuls...
Anspieltipps: Think Twice, America Underwater
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes