LOVING TONGUE, THE - Temples Of Love
Mehr über Loving Tongue, The
- Genre:
- 70ies Hard Rock / Early Metal
- Label:
- Killer Metal Records
- Release:
- 25.05.2012
- Temple Of Love
- Queen Of The Night
- Why Did YOu Cry Tonight
- Lost Princess
- Lady In Black
- Tears Of A Unicorn
- She Drinks The Darkness
- Queen's Lament
- Written In The Stars
- Eliza
Eine Zusammenstellung der besten Songs dieser australischen Band. 70ies Flair der Sonderklasse!
Das australische Trio THE LOVING TONGUE ist schon ein schräges Völkchen. Da bringt die Truppe um RAVEN-BLACK-NIGHT-Frontmann Jim Petkoff schon nur alle Jubeljahre ein Album heraus und dann bescheren sie uns mit "Temples Of Love" jetzt auch noch eine Zusammenstellung der vermeintlich besten Songs ihrer letzten beiden Studioalben. Allerdings hat die Band nun mit Killer Metal Records einen deutschen Vertriebspartner im Rücken. Ich vermute, die Jungs von Down Under wollen mit dieser Veröffentlichung quasi in der alten Welt neu starten.
Die zehn Nummern auf "Temples Of Love" geben einen recht guten Eindruck von der Musik, die uns THE LOVING TONGUE bieten. Tief verwurzelt in den psychedelisch-folkigen Klängen der 70er hören wir Einflüsse von URIAH HEEP, HAWKWIND, BLACK SABBATH und JIMI HENDRIX. Dabei ist der charismatische Gesang von Jim häufig der Dreh- und Angelpunkt der hoch melodischen Nummern. Dies liegt sicherlich unter anderem auch daran, dass die Instrumente etwas verwaschen aufgenommen worden sind. Liest sich merkwürdig? Stimmt, aber ein anderes Attribut will mir dazu nicht einfallen. Die Gitarren kommen beinahe weich aus den Boxen, das Schlagzeug scheppert schön und der Bass dröhmelt recht verspielt in der Gegend herum. Die recht häufig zum Einsatz kommenden Tasteninstrumente dienen immer einem wohligen Bombastgefühl und die geschickt eingesetzte Flöte trillert fröhlich als Soloinstrument im Vordergrund. Erwartet also keine zeitgemäße Produktion. Allerdings kommen die mir vom tollen "Distant Dreams"-Album bekannten Nummern eine Spur druckvoller als auf der ursprünglichen Veröffentlichung aus der Anlage gewummert. Der Grund dafür ist eine klangtechnische Überarbeitung auf dieser Zusammenstellung. Nicht, dass mich der Klang damals gestört hätte, aber jetzt klingen die Titel eine Spur dynamischer, ohne dabei ihren 70ies-Charme verloren zu haben. Sehr fein.
Einzelne Songs kann man hier schwer hervor heben, denn THE LOVING TONGUE beherrschen die komplette Bandbreite aus dem Effeff. Da gibt es bombastisch angelegte RAINBOW-Verbeugungen der Marke 'Lost Princess', die zum gepflegten Kopfwackeln einladen, düster-verwobene Epik-Grummler ('She Drinks The Darkness') und balladesk-verspielte Folk-Hüpfer ('Eliza'). Und bei jeder Nummer ist man begeistert.
Wer auf altmodische Rockmusik mit Spielwitz und Tiefgang steht, sollte den Australiern eine Chance geben und hier ein paar Ohren hinein halten. Ein Zeitaufwand, der sich auszahlen wird.
- Redakteur:
- Holger Andrae