30.07.2014 | 12:32
Die fliegenden Norweger.
Die Lieblingskrautnorweger haben gerade auch von anderer Seite höchste Weihen erhalten: Das Cover des aktuellen Albums "Pop Obskura" wurde gerade vom größten, einflussreichsten Grafikmagazin in der Heimat ausgezeichnet als das "Beste Cover 2013". Glückwunsch, verdient. Fällt auf. Wer sich mit dieser Band noch nicht beschäftigen konnte und wollte: Die Gründung war die gemeinsame Idee des Trondheimer Schlagzeugers Ørjan Haaland und des Bassisten Per Steinar Lie, die sich zunächst ziemlich genau ungenau auf ausufernde postrockige Klänge verständigten.
Der erste Gitarrist stieg nach dem Album "Travelling Ants Who Got Eaten By Moskus" von 2004 aus. Schon seit dem Debüt 2002 "The Low Frequency In Stereo" ist die Gitarristin, Trompeterin und Keyboarderin Hanne Andersen dabei, der seit "The Last Temptation Of..." von 2006 noch die zweite Dame namens Linn Frøkedal als feste Mitarbeiterin folgte. Waren auf dem fabelhaften Album "Futuro" von 2009 auch noch Songs gesanglich von Per Steinar Lie oder Gitarrist Njål Clementsen (unter anderem auch in THE MEGAPHONIC THRIFT tätig) übernommen worden, ist die Sangeskunst auf nun "Pop Obskura" vor allem den beiden Damen überlassen worden. Und das geht beim Krautrock dieser skandinavischen Institution vollkommen in Ordnung.
Haaland klopft sich gewohnt präzise und druckvoll durch die Beiträge, wird dabei vom unermüdlichen Basslauf flankiert und die leicht abgehangenen entspannten Gesänge tragen dazu bei, dass bei diesem Pop Obskura nichts daneben geht. Der sprichwörtliche Fluss ist für LOW FREQUENCY IN STEREO geblieben, erhalten hat sich auch die entspannte Art, Musik zu fabrizieren. Mann und Frau können sich hier viel Ruhe, Nachdenkzeit, aber auch Inspiration holen. Sehr zur Untermalung hitziger Sommertage zu empfehlen. Zeitlos gut und saisonunabhängig fesselnd.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben
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