LUCA PRINCIOTTA BAND - Rough Blue
Mehr über Luca Princiotta Band
- Genre:
- Blues / Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metalville
- Release:
- 25.05.2018
- On Board
- Shake The Cake
- What It Takes
- When Everything's Right
- The Guest
- Nothing But This Song
- Rough Blue
- The Good Life
- Ain't No Love
- We Need Time
Ordentlicher Soloausflug des DORO-Gitarristen
Beim Namen Luca Princiotta wird es nicht bei jedem Rock- und Metalfan direkt klingeln, doch zumindest das Gesicht des Italieners sollte jedem bekannt vorkommen, der in den letzten zwölf Jahren ein Metalfestival hierzulande besucht hat. Immerhin ist der Gitarrist aus Como bereits genau so lange an der Seite von Metalqueen DORO PESCH unterwegs und macht gemeinsam mit ihr nahezu jedes Festival hierzulande unsicher. Darüber hinaus war Princiotta vor seinem Engagement bei Frau Pesch auch schon bei Ex-MAIDEN-Fronter Blaze Bayley beschäftigt. Doch nur als Sidekick für bekannte Metalgrößen zu fungieren, reicht dem umtriebigen Musiker schon lange nicht mehr und so hat er mit der LUCA PRINCIOTTA BAND sein eigens Projekt gegründet, mit dem er nach dem Debüt "Vis Viva" mit dem aktuellen Langspieler "Rough Blue" bereits das zweite Mal in Erscheinung tritt.
Musikalisch geht die Reise dabei, wie der Titel schon vermuten lässt, in ganz andere Gefilde als bei der aktuellen Brötchengeberin. Im Herzen scheint Princiotta nämlich im Blues und klassischen Hard Rock verwuzelt zu sein. Das lassen zumindest die zehn Kompositionen des aktuellen Silberlings vermuten, sprühen diese doch nur so vor traditionellen Gitarrensounds und bluesigen Soli. Während seines Trips zu den Ursprüngen des von uns allen geliebten Musikgenres scheint der Italienier aber auch am Werk des Gitarren-Meastros JOE SATRIANI vorbeigekommen zu sein, denn bei den mit leicht angestelltem Wah-Wah-Pedal vorgetragenen Sechsaiter-Melodien, scheint immer wieder Satchs Magnum Opus "Surfing With The Alien" durch. Ganz besonders deutlich wird diese Parallele beim abschließenden 'We Need Time', das mich ab und an frappierend an 'Flying In A Blue Dream' denken lässt, aber auch das rockige 'The Guest' oder das funkige 'Shake The Cake' zitieren munter den amerkanischen Großmeister der Stromgitarre.
Doch nicht nur musikalisch sind sich Satriani und Princiotta ähnlich, auch die Vorliebe für instrumentale Songs, die ausschließlich von Gitarren-Hooks getragen werden, scheinen beide zu teilen. Immerhin kommen ganze sieben Tracks der Scheibe komplett ohne Gesang aus, was mich zu der Frage bringt, warum der DORO-Sidekick in seiner Band mit dem hochgradig talentierten Matteo Bertini überhaupt einen Sänger beschäftigt. Wirklich ausgelastet kann dieser jedenfalls nicht sein, was eigentlich schade ist, denn immer wenn Matteo zum Einsatz kommt, lockert er den ansonsten doch etwas monotonen Aufbau der einzelnen Tracks mit seiner rauchigen Stimme auf. Kein Wunder also, dass für mich insbesondere die mit seinen Beiträgen gesegneten Kompositionen 'What It Takes', 'Nothing But This Song' und 'Ain't No Love' zu den absoluten Höhepunkten dieses Langeisens zählen.
Abseits davon ist "Rough Blue" allerdings zumeist nur ein ordentliches Album geworden, das wohl vor allem bei Hörern auf offene Ohren stoßen wird, die selbst an der Gitarre unterwegs sind. Der Otto Normalverbraucher hingegen wird den großteils instrumentalen Songs des Albums wahrscheinlich wenig abgewinnen können, dafür bleibt zwischen technischen Spielereien und eingestreuter Griffbrett-Akkrobatik einfach zu wenig Luft für Momente, die auch mal im Ohr hängen bleiben. Wer sich aber an seinem SATRIANI-Backkatalog satt gehört hat, der kann hier gerne mal ein Ohr riskieren.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs