LUCID DREAMING - The Chronicles Pt I
Mehr über Lucid Dreaming
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Limp Music
- Release:
- 02.08.2013
- Introduction
- Motherless Child
- The Quest For The White Pig
- Side By Side
- To Caer Dathyl
- Swords For Prydain
- Land Of Darkness
- Where Evil Rides
- The Price
- No Turning Back
- Farewell
Ein Power Metal Konzeptalbum, das keine Wünsche offen lässt.
Ein Konzeptalbum über eine Fantasy-Saga, das von einem einzelnen Musiker komponiert und erdacht wurde, der sich eine Reihe Gastsänger ins Studio holte und das Ergebnis als Power Metal bezeichnet? Da klingeln sicher die AVANTASIA-Alarmglocken, die sich weniger auf die (leider) unendliche Geschichte des Sammetschen Projekts als auf die zahlreichen Windschattenfahrer beziehen, die sich in den letzten Jahren so aufmachten, den Markt mit teilweise eher durchwachsener Kost zu fluten.
Doch im Falle von LUCID DREAMING sind diese Sorgen unbegründet. Denn was ELVENPATH-Gitarrist Till Oberboßel mit "The Chronicles Pt I" abliefert, bietet tatsächlich Power Metal und braucht den Vergleich zu den ersten beiden AVANTASIA-Alben keinesfalls zu scheuen. Mit diesen, aber vielmehr noch mit DAWNRIDERs "Fate Is Calling Pt I" lässt sich das Material auf dem ersten Album dieses Projekts am besten vergleichen.
Geboten wird Power Metal europäischer Prägung, klassisch instrumentiert mit Gitarre, Bass und Schlagzeug und nur hier und da mit einem Keyboardtupfer aufgehübscht, der mit einer ganzen Reihe toller Sänger aufwarten kann. Insbesondere können die, momentan auch live zu alter Stärke auflaufende, Jutta Weinhold und Jason von SKELATOR hier überzeugen, doch auch alle anderen machen ihre Sache hervorragend. Das Songmaterial ist ebenfalls durchweg gelungen, wobei sich für meine Ohren die stärksten Songs am Anfang des Albums tummeln. Nach einem kurzen Intro geht es mit 'Motherless Child' direkt nach Maß los. Flotter Metal mit ausgefeilten Gesangslinien und einem leicht folkigen Chorus wird hier zelebriert, das Zusammenspiel der unterschiedlichen Stimmen funktioniert sehr gut und man ertappt sich bereits beim ersten Durchlauf beim mitsummen.
Auch mit 'The Quest For The White Pig' geht es in dieser Richtung weiter, flott, mit abwechslungsreichem Gesang und einem tollen Refrain, den man nicht so schnell vergisst.
Und ähnliches lässt sich für das gesamte Album sagen, wobei die Hitdichte nach hinten etwas nachlässt, einfach weil die Refrains etwas weniger direkt sind und einige Songs nicht so schnell auf den Punkt kommen. An den richtigen Stellen werden akustische Einsprengsel genutzt, um die einzelnen Songs aufzulockern und es ist dem Komponisten hoch anzurechnen, dass man erst beim Blick auf die Tracklist merkt, dass zahlreiche Songs zwischen sechs und sieben Minuten lang sind, was man beim Hören definitiv nicht bemerkt.
Abwechslung, Eingängigkeit, tolle Gesangsleistungen und eine Produktion, die kraftvoll klingt, allen Instrumenten Raum gibt und nie übertrieben dick aufträgt, viel besser kann man Power Metal der europäischen Spielart nicht präsentieren. "The Chronicles Pt I" ist ein rundum gelungener Einstand für LUCID DREAMING, der allen Fans melodischen Power Metals gefallen sollte und es bleibt zu hoffen, dass Teil zwei der Saga nicht zu lange auf sich warten lässt.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst