LUCIFER - Lucifer IV
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2021
Mehr über Lucifer
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media (Sony)
- Release:
- 29.10.2021
- Archangel Of Death
- Wild Hearses
- Crucifix (I Burn For You)
- Bring Me His Head
- Mausoleum
- The Funeral Pyre
- Cold As A Tombstone
- Louise
- Nightmare
- Orion
- Phobos
Ausdauer zahlt sich aus
Erinnert ihr euch noch an die große Retro-Rock-Welle? Als jeden Monat gefühlt drei Bands mit Sängerin, leicht doomigem 70er Sound, ein paar okkulten Referenzen in den Texten und mindestens einer Roky-Erickson-Erwähnung im Interview als das nächste große Ding verkauft wurden? Einige Jahre später ist es um die Szene insgesamt ziemlich ruhig geworden, THE DEVIL'S BLOOD gibt es nicht mehr, JEX THOTH ist seit dem zweiten, deutlich elektronischeren Album in der Versenkung verschwunden, BLOOD CEREMONY hat sich zunehmend dem Folk Rock verschrieben und JESS AND THE ANCIENT ONES stürmt in immer psychedelischere Sphären.
Doch LUCIFER ist immer noch da und spielt diesen Sound so konsequent wie keine der Bands, die so um 2014/15 ins Rampenlicht traten. Und heute, im Jahre 2021 ist das dann tatsächlich erfrischend, zumal das vierte, passenderweise "Lucifer IV" betitelte Album auch einige der eingängigsten Songs der Bandkarriere bietet.
Das Rezept ist dabei so einfach wie effektiv geblieben, ein Sound, der die späten 70er heraufbeschwört, leicht doomige und psychedelische Riffs, eine düstere Atmosphäre und eingängige Refrains, eben das, was "Come Reap" und mit Abstrichen auch "The Thousandfold Epicentre" so erfolgreich machte. Hier sind das dann Kracher wie ''Crucifix (I Burn For You)' oder 'Bring Me His Head', aber eigentlich kann man jeden der elf Songs nennen, denn das Rezept bleibt das gleiche und schwach ist keiner der Tracks.
Wer 70er-Rock mit Frauenstimme, eine düstere Atmosphäre und herrlich aufjaulende Gitarren mag, der wird mit "Lucifer IV" mehr als ordentlich bedient, mich hat die Band jedenfalls dieses Mal besser unterhalten als je zuvor. Denn knackiges Songwriting, eine Prise Melancholie und ein wenig Okkultismus sind 2021 eine prima Sache, vor allem wenn die Konkurrenz plötzlich wegfällt und man mit dem Konzept wieder herausstechen kann. Doch auch zur Hochzeit des okkulten Retro Rocks wäre "Lucifer IV" ein Ausrufezeichen gewesen und so sollten sich alle Fans der Spielart Zeit nehmen, das Album in aller Ruhe anzuhören, viel besseres ist in dieser Richtung dieses Jahr nicht erschienen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst