LUCIFER - Lucifer V
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/24
Mehr über Lucifer
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 26.01.2024
- Fallen Angel
- At The Mortuary
- Riding Reaper
- Slow Dance In A Crypt
- A Coffin Has No Silver Lining
- Maculate Heart
- The Dead Don't Speak
- Strange Sister
- Nothing Left To Lose But My Mind
Okkulter Doom-Pop.
Nein, ich meine meinen Teaser tatsächlich nicht böse, das ist ein Lob! Mit der fünften Langrille bietet uns das deutsch-schwedische Team rückwärtsgewandten Doom-Rock mit Einsprengseln von Hardrock über Goth-Gefühl und 70er-Rock bis hin zu Blues und einem ganz großen Schuss eingängigen Pop-Appeal. Die Mischung ist wirklich ziemlich lecker.
Wobei aber auch angemerkt werden muss, dass dies nicht unbedingt eine Überraschung darstellt, ist doch das neue Album mit dem Titel "V" wie auch die Vorgänger mit den überraschenden Titeln "I" bis "IV" im gleichen Genre angesiedelt, wobei auf "V" der Doomanteil etwas heruntergeschraubt wurde. Aber wir reden hier im Vergleich wirklich von Nuancen. Aushängeschild der Truppe, die mittlerweile Stockholm als Heimatbasis angibt, ist weiterhin Sängerin Johanna Platow Andersson, die mit ihrer Stimme jedem einzelnen Stück ihren Stempel aufdrückt. Dabei kann sie genauso gradlinig hardocken wie in "Fallen Angel" und retrorocken wie in "Slow Dance In A Crypt", jedesmal findet der Hörer aber wiedererkennbare Melodien, die ins Ohr gehen. Mehr als zuvor? Nein, eher auf dem gleichen Level.
Denn es gibt neben echten Krachern wie dem Opener, besagten Grufttanz, dem Fußwipper 'Maculate Heart' und dem Blues-Sabbath-artigen 'Nothing Left To Lose But My Life' auch ein paar Songs, die zwar sehr gut, aber eben nicht von dieser herausragenden Qualität sind - doch wirklich schwache Nummern oder gar Skipmaterial ist auf "V" auch nicht vorhanden. In knapp vierzig Minuten schafft es LUCIFER, verschiedene musikalische Welten zu kombinieren, die jedoch alle bereits einige Jahrzehnte auf dem Buckel habe, und damit ein echtes Potpourri an Rockblümchen auf dem Tisch zu stellen, das bereits mit den ersten Umdrehungen und Anderssons Stimme ins Herz zielt.
Die Retrorockwelle ist bereits Geschichte, aber gerade deswegen kann man sich auch wieder über Alben dieser Spielart freuen, vor allem wenn sie so handwerklich klasse, eingängig, mitsingbar und abwechslungsreich aus den Boxen tönen. LUCIFER wird übrigens in Kürze auf Tournee kommen. Ich glaube, das sollte man sich mal auf der Bühne ansehen, bis dahin muss "V" aber noch einige Male zirkulieren!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger