LUCIFER - Lucifer V
Mehr über Lucifer
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 26.01.2024
- Fallen Angel
- At The Mortuary
- Riding Reaper
- Slow Dance In A Crypt
- Maculate Heart
- A Coffin Has No Silver Lining
- The Dead Don't Speak
- Strange Sister
- Nothing Left To Lose But My Life
Vertrautes und Neues - LUCIFER geht den nächsten Schritt.
Als zu Beginn des letzten Jahrzehnts die Retro-Rock-Welle mit weiblichem Gesang ihren Höhepunkt erreichte, schien eine neue Nische erobert, in der sich zahlreiche Newcomer direkt mit erstklassigen Beiträgen positionieren konnten. Doch während man schon seit längerer Zeit auf eine neue Platte der BLUES PILLS wartet und AVATARIUM auch schon eine ganze Weile in der Versenkung abgetaucht ist, scheint diese Welle nach einer knappen Dekade zumindest im Hinblick auf die Nachfrage und die Gunst der Hörerschaft wieder einen ordentlichen Knick bekommen zu haben.
Eine Truppe, die sich um diese Entwicklung herzlich wenig scheren muss, sind die Skandinavier von LUCIFER, die ohnehin ihr eigenes Ding durchgezogen haben, an sich aber auch konstant am Ball geblieben sind - auch wwenn die Pandemie hier einige Einschränkungen gebracht haben mag, die den steten Release-Turnus ein kleines bisschen beeinträchtigt haben. Mit "Lucifer V" meldet sich die Truppe nun aber doch wieder sehr eindrucksvoll zurück und erobert die Hörergunst mit einer nie dagewesenen Leichtigkeit, die sich sehr angenehm durch alle neun Kompositionen zieht, die man für die aktuelle Scheibe zusammengestellt hat. Und dann ist die Bedingung noch nicht einmal, dass jeder Song ein absoluter Volltreffer geworden ist...
Das frische Material ist extrem beschwingt, aber auch überraschend vielseitig. LUCIFER bleibt zwar über weite Strecken der gewohnten Gangart treu, wagt aber auch einige Ausflüge in die benachbarten Genres und sorgt so immer wieder mal für sehr schöne Überraschungen. So suhlt sich der Opener 'Fallen Angel' unverhofft in NWoBHM-Gitarren und zeigt eine neue Seite der Band, die man künftig nicht mehr missen mag. Das bluesige 'Slow Dance In A Crypt' und das dreckig groovende 'Maculate Heart' setzen schnell weitere Akzente, die nicht sofort mit den bekannten Charakteristika der Nordeuropäer konform gehen, aber dennoch wunderbar funktionieren und das Portfolio prächtig erweitern. Aber natürlich gibt es auch typischen LUCIFER-Stoff wie 'Riding Reaper' und 'At The Mortuary', bei denen sofort wieder heimische Gefühle generiert werden. Alles klar soweit? Nun, nicht ganz, denn in 'A Coffin has No Silver Lining' und 'Strange Sister' lässt die Truppe kurzfristig Federn und reicht nicht an die vielen anderen Highlights des Albums heran. Grund zur Sorge besteht aber keinesfalls, denn LUCIFER überzeugt abseits dieser kleinen Hänger erneut mit eigenwilligem Heavy Rock und einer ganz besonderen eigenen Note, die sofort wieder anziehend wirkt. "Lucifer V" kann man daher auch wieder blind abgreifen, auch wenn diesmal nicht jeder Song ein echter Hit ist!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes