LUCILLE - Dawn Of Destruction
Mehr über Lucille
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Dying Victims Productions
- Release:
- 27.06.2025
- Desolate Winds
- Brand New World
- Genetic Curse
- Prophets Of Disease
- Nightstalker
- Dawn Of Destruction
- On Your Knees
- Thrash Resurrection
- Machine Of Death
Fieses und rohes Thrashgewitter mit deutschen und amerikanischen Einflüssen.
Die letzte polnische Band, die das High-Quality-Label Dying Victim Productions gesignt und die mir die Gelegenheit für ein Review verschafft hat, waren im lezten Jahr die Kauz-Metaller ARMAGH mit ihrem Knaller-Album "Exclamation Po!nt". Und auch der vorliegende Langspieler "Dawn Of Destruction" von LUCILLE schickt sich an, es sich in den nächsten Wochen als dauerhafter Gast in meinem CD-Spieler gemütlich zu machen. Worum geht's? Laut Promotext darum: "LUCILLE sind 666% roher Thrash mit Texten über Untergang, Krankheiten, satanische Killer und den Tod in einer post-apokalyptischen Welt. Dies ist ihre Dawn of Destruction!" Liest sich verdammt gut, und ist auch noch so! Konnte man bereits 2021 in Form einer EP erste Ausrufezeichen setzen, liegt nun also das Debütalbum vor, und das hat es in sich und versohlt ordentlich eure allerwertesten Thrash-Gesäße. Gerade die Jahre 1985 bis 1988 scheinen es dem Quartett laut Band-Bio hier besonders angetan zu haben. Sprich: Sowohl amerikanische Combos wie frühe SLAYER und MEGADETH, als auch räudiges Teutonen-Geballer à la LIVING DEATH, DEATHROW und KREATOR dienen hier als musikalische Blaupause.
Sänger und Gitarrist Ramone kreischt und lärmt sich auf den neun Songs sämtliche Eingeweide und weitere Organe aus seinem infernalischen Innersten, dass es eine wahre Freude für Thrash-Jünger ist. Musikalisch schlägt das Pendel eher ein wenig Richtung US-Thrash und beinhaltet hier und da auch progressive Thrash-Elemente, wodurch ich als jemand, der bei reinrassigem Teutonen-Thrash nur sehr bedingt dauerhaft steil geht, auch durchgehend bei der Stange gehalten werden kann.
Das Quartett ballert gnadenlos und kompromisslos seinen bestialischen Prügelstiefel runter und thrasht sich mit unverwüstlichem Bleifuß durch das Geschehen. Das breakfreudige 'Brand New World' weist gar leichte LAAZ ROCKIT-Einflüsse auf und verblüfft mit Flitze-Gitarrenleads und barbarischem Schlagzeug-Inferno. Nur äußerst selten wird das Tempo auch mal gedrosselt wie z.B. in 'Genetic Curse', wo Nackenbrecher-Riffs und verteufelt irre Axt-Soli dominieren. 'Prophets Of Disease' arbeitet mit raffinierten Tempovariationen und in Songs wie 'Nightstalker' und dem Titelsong 'Dawn Of Destruction' präsentieren uns die Gitarreros Daniel Ramone und Kacper Piotrowski bestialische Solo-Duelle auf allergarstigstem Top-Niveau.
Da speziell der Gitarrensound ordentlich brät und auch die Produktion schön ehrlich rüberkommt, kann ich an dem Album eigentlich gar nichts groß bemängeln und kann hier für Freunde des gepflegten Rumpel-Thrash, die zudem auf geil räudige und dreckige Shouts stehen, nur eine klare Kaufempfehlung aussprechen. Denn egal, was die Jungs in knapp 43 Minuten hier auch so alles anstellen, das Songwriting bleibt durchgehend dicht und straight, aber niemals banal und anspruchslos. Verdammt wildes, aber geiles Teil diese Platte!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stephan Lenze