LUNACY - N.I.N.E.
Mehr über Lunacy
- Genre:
- Prog Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.03.2004
- Walk
- Injuries
- Bat Country
- Virulent Virtuality
- Darkness
- N.I.N.E.
- Deep Hate
- Scream
- Looter Of Corpses
Die Schweizer LUNACY gibt es schon seit 1988 und brachten es bislang auf vier Veröffentlichungen, die der Band vielerorts Anerkennung erbrachten, jedoch auch leider allesamt an mir vorbeirauschten. Nun liegt mit "N.I.N.E." das fünfte Machwerk auf dem Tisch.
Bereits nach dem ersten Durchhören wird deutlich, dass es sich bei diesem Silberling um ordentlich gespielten Prog Metal handelt, der sich vor niemanden verstecken braucht. Von der damaligen Urbesetzung sind nur noch die Brüder René (g) und Dirk (b) übrig geblieben. Nachdem man mehrere mittelschwere Krisen durchlebt und überstanden hatte – unter anderem verließ Sänger Nasty die Band im Jahre 2000 -, entschlossen sich die verbliebenen Musiker, einen neuen Frontmann zu suchen und es nochmals zu versuchen. Als dann mit Bozsik ein neuer Shouter im Sommer 2001 gefunden war, stand dem Fortbestand von LUNACY nichts mehr im Wege. Hoffnungsvoll machten sich die Jungs an die Arbeit und arbeitete an neuen Stücken, die dem variablen Gesang des neuen Sängers gerecht wurden.
Der Erfolg sollte fortan mit LUNACY Schritt halten und die Hoffnungen waren selbstverständlich groß, als ein kleines Label auf die Musik des Quintetts aufmerksam wurde und die Schweizer zugleich unter Vertrag nahm. Doch wie es sich nun einmal im Leben immer wieder abspielt, ist das Glück nicht mit den Tüchtigen und das Label musste kurz vor dem Beginn der Studioaufnahmen zu "N.I.N.E." die Segel streichen. Nichtsdestotrotz machte man sich auf in die renommierten Woodhouse Studios in Hagen, um den mittlerweile überfälligen Longplayer einzuspielen. Mit dem fertigen Werk ist man nun auf der Suche nach einem neuen Label und erste Bewerbungen laufen bereits.
Die neun Stücke auf "N.I.N.E." lassen sich nicht so recht in irgendeine Schublade einordnen, was wiederum nicht verkehrt ist. Die Anfangs erwähnte Zuordnung "Prog Metal" dürfte meiner Meinung nach am ehesten zutreffen. Gerade der Gesang erweist sich als besonders facettenreich. Sänger Bozsik wechselt gekonnt zwischen melodiösem Gesang und kraftvollem aggressiven Shouting. Fernab aller Trends versucht man seinen eigenen Weg zu gehen, was größtenteils gelingt. Melodien und Härten halten sich die Waage und verleihen den Kompositionen ihre Eigenständigkeit. Die Stücke sind allesamt ordentlich gespielt und technisches Können ist zweifellos vorhanden. Doch leider ist auf "N.I.N.E." kein richtiges Highlight auszumachen, so dass einige Stücke selbst nach mehrmaligem Hören nicht richtig im Gedächtnis haften bleiben. Was aber auch an der Ausgeglichenheit der Stücke liegen kann. Irgendwie fehlt mir der letzte Kick bzw. das Salz in der Suppe. Ein paar einprägsamere Melodien hätten "N.I.N.E." gut zu Gesicht gestanden und das Werk etwas hervor gehoben. In dieser Form reicht es nur zu einer Bewertung, die leicht über dem Durchschnitt liegt.
Anspieltipps: N.I.N.E., Looter Of Corpses, Walk
- Redakteur:
- Frank Hameister