LUNARSEA - Hydrodynamic Wave
Mehr über Lunarsea
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Burning Star Records
- Release:
- 07.04.2006
- Beside The Driver
- Hate Net On Barren Heart
- Dead End Road, He Walked
- Qubenauts
- Still Age, Still Time
- Solstice Woman
- Evolution Plan TXT
- The Smokers
- Onirica Frequencies
- And The Gardens Of Jades Remained Void
- Tales Of N.D.E.
Noch so ein "Children of Soilflames"-Klon ... Allerdings kommen LUNARSEA nicht aus dem hohen Norden, sondern dem sonnigen Italien. Die 2003 gegründete Formation hat mit RHAPSODY und Konsorten nichts am Hut, sondern lässt auf der Basis von Göteborg-Elchtod Flitzefinger Fabiano Romagnoli auch mal in bester Alexi Laiho-Manier übers Griffbrett onanieren und das Gesangsduo Angelo Musmeci und Cristian Antolini (der auch den erstaunlich prägnanten Tieftöner bedient) in Grunz-Clean-Duellen gegeneinander antreten. Kommt insgesamt ganz okay, aber ich gebe zu, dass ich die schwedisch geprägte Melo-Death-Schiene inzwischen ungefähr genauso über habe wie die Schwemme an Gothic-Rock-Formationen à la Suomi.
Immerhin schimmert der Mondsee ziemlich farbenfroh. Neben bodomkinderlastigen Uptempo-Stücken, stets garniert mit fast poppigen SOILWORKschen Refrains, nimmt die Band im an DARK TRANQUILLITY erinnernden 'Dead End Road, He Walked' das Tempo auch mal dezent zurück, nur um aus dem Hinterhalt plötzlich einen schwarzmetallischen Blastbeat aufzufahren, gefolgt von progressivem Gefrickel. 'Qubenauts' schüttet sogar eine ganze Blastbeat-Schubkarre in den groovenden Sandkasten, und auch 'Evolution Plan, TXT' ballert vor einem Keyboardteppich recht brachial. 'Solstice Woman' erinnert an einen etwas folkigeren IN FLAMES-Song, deren Frühphase LUNARSEA nachhaltig beeinflusst haben dürfte. Und dass Gitarrist Fabiano bereits ein komplettes Instrumentalalbum veröffentlicht hat, merkt man auch dem auf "Hydrodynamic Wave" vertretenen ohne-Gesang-Stück 'Onirica Frequencies' an - ziemlich cooler Spannungsbogen!
Allerdings wirkt diese stilistische Vielfalt zuweilen leicht verfahren, und die meisten Riffs und Soli klingen zu sehr nach "schon hundert Mal gehört", um richtig überzeugen zu können. Auch am Gesang dürfen die Italiener gerne noch etwas arbeiten, da sowohl den Growls als auch den Clean Vocals irgendwie der Schmackes fehlt.
Insgesamt ein recht ordentliches Debüt, dem Fans dieses Genres durchaus mal ein Ohr schenken dürfen.
Anspieltipps: Beside The Driver; Dead End Road, He Walked; Solstice Woman; Onirica Frequencies
- Redakteur:
- Elke Huber