LUNATIC SOUL - Lunatic Soul
Mehr über Lunatic Soul
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Kscope/Snapper
- Release:
- 17.10.2008
- Prebirth
- The New Beginning
- Out On A Limb
- Summerland
- Lunatic Soul
- Where The Darkness Is Deepest
- Near Life Experience
- Adrift
- The Final Truth
- Waiting For The Dawn
Mariusz Duda experementiert auf Solopfaden.
Den Freunden progressiver Klänge auf dieser Seite dürfte der Name Mariusz Duda ein freudiges Lächeln ins Gesicht zaubern. Und das zu Recht. Der Frontmann von RIVERSIDE ist ein Ausnahmetalent an den Saiten, mit den Stimmbändern und – was letztlich gar das Wichtigste ist – als Songwriter. Bei seinem Soloprojekt LUNATIC SOUL kann er genau dies nochmals unter Beweis stellen.
Das unbetitelte Debütalbum ist dabei schwierig zu kategorisieren. Irgendwo zwischen Ambient, sphärischen Soundkaskaden und an PINK FLOYD erinnernden Progressive Rock lässt sich die vielschichtige, sehr raumgreifende Musik wohl noch am besten einordnen. Dabei fällt auf, dass es Mariusz Duda offensichtlich mehr darum geht mit dem Album Stimmungen zu erzeugen, als sein Ego in den Mittelpunkt zu stellen. 'Near Life Experience' ist beispielsweise viel mehr eine Soundcollage als ein echtes Lied. Dafür nimmt es einen gefangen mit stimmigen Pianoeinsätzen, hintergründiger Harmonika und der vorherrschenden Melancholie. Das sorgt vor allem in einem abgedunkelten Zimmer mit Kopfhörern für eine ganze Horde gehäuteter Gänse.
Daneben sind es natürlich vor allem die Nummern, die von Mariusz' Stimme getragen werden, die überzeugen. Der Titelsong, 'Adrift' und 'The Final Truth' sollen hierfür mal als Beispiele dienen. Vor allem letzterer, mit seiner dezenten Steigerung und dem unter die Haut gehenden Text, ist absolut großartig. Die bereits angesprochene Melancholie gräbt sich tief in dein Inneres und lässt dich gedankenverloren und entrückt zurück.
Dennoch ist das Debütalbum von LUNATIC SOUL eher ein Album für den richtigen Moment als für die Dauerrotation. Man muss noch viel mehr als bei RIVERSIDE in der richtigen Stimmung für diese Musik sein. Man muss sich Zeit nehmen, um das Album zu genießen. In einer kurzlebigen Gesellschaft mit tendenziell niedriger Aufmerksamkeitsspanne wird es daher wohl ein eher unbeachtetes Dasein fristen. Für Fans von Mariusz Duda trifft diese demographische Beschreibung aber wohl eher nicht zu, so dass ich für diese zumindest einen Lauschangriff empfehle.
Anspieltipps: Lunatic Soul, Near Life Experience, The Final Truth
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk