LUNATIC SOUL - Lunatic Soul II
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2010
Mehr über Lunatic Soul
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- K Scope (Edel)
- Release:
- 29.10.2010
- The In-Between Kingdom
- Otherwhere
- Suspended In Whiteness
- Asoulum
- Limbo
- Escape From ParadIce
- Transition
- Gravestone Hill
- Wanderings
Das zweite Soloalbum des RIVERSIDE-Frontmanns
So, die Herren Metaller und Party-Rocker können bereits diesen Worten zur nächsten Rezension skippen. Denn mit LUNATIC SOUL haben wir hier ein Album vorliegen, das gänzlich ohne E-Gitarren auskommt. Das kann euch nicht gefallen. Aber es ist anzunehmen, dass ihr bei der bloßen Erwähnung des Namens Mariusz Duda auch nicht nahe der Ekstase seid. Der Mastermind der polnischen Prog-Sensation RIVERSIDE ist nämlich Herz, Hirn und Seele hinter LUNATIC SOUL. Andere würden es mit weniger Pathos schlicht als Soloprojekt bezeichnen.
Heimlich, still und leise hat eben jener Mariusz Duda in den letzten Monaten an dem zweiten Werk von LUNATIC SOUL gearbeitet und setzt dabei wie schon auf dem Debüt vor allem auf Atmosphäre, auf einen raumgreifenden Klang, auf Sounds und schließlich auf seine Stimme. "II" ist einmal mehr vor allem ein verträumtes, sehr ruhiges Album, in das man sich fallen lassen kann. Das Ziel ist zu schweben und den eigenen Geist zu erkunden. Das ist natürlich nichts für ruhelose Typen, denen es hier einfach an Brachialität fehlt und die LUNATIC SOUL ganz sicher langweilig finden. Für Freunde von PINK FLOYD, den ruhigen Parts in RIVERSIDE-Alben, von DEAD CAN DANCE ('Limbo/'Escape From Paradice') oder PETER GABRIEL ist das aber eine ganz spannende Reise.
Zumal man es im Vergleich zum Vorgänger geschafft hat, die Songs in sich spannender zu halten. 'Suspended In Whiteness' ist dafür ein exzellentes Beispiel: hier wird ruhig und zielstrebig ein Song aufgebaut, der zu einem echten Höhepunkt geführt wird. Das sind die Momente, wo den Fans das Herz aufgehen wird. Noch intensiver ist das folgende 'Asoulum', das sehr von den wandelbaren Vocals Dudas lebt.
Dennoch, wie schon beim ersten Solowerk Dudas ist auch "II" nichts, was man immer und jederzeit hören kann. Dieses Album ist gemacht für den langen Winterspaziergang, den Herbstregen oder passt auch als Begleiter von erträglicher Stille. Außerhalb dessen funktionieren LUNATIC SOUL aber nicht. Aber das soll ja auch so sein. Fans können daher auch dieses Mal zugreifen, denn sie wissen ja, worauf sie sich einlassen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk