LUSCA - Blood & Promises
Mehr über Lusca
- Genre:
- Industrial Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- MT Records
- Release:
- 06.09.2024
- The Serpent's Gold
- Spires
- Monarch
- Savage Dominion
- Barren Earth
- Marrow
- Fractured
Überraschender Sprung, anständiges Album.
Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass meine letzte Begegnung mit LUSCA nun nicht von freudestrahlender Begeisterung geprägt war. Anno 2018 klangen mir die Industrial-Freaks aus Nürnberg noch zu monoton und ideenlos und letztlich auch viel zu schwer konsumierbar. Sechs Jahre später haben die Franken nun definitiv einige entscheidende Schritte machen können. Zwar bleiben auch auf "Blood & Promises" die ganz großen positiven Aufreger aus, doch in Sachen Spannungsgehalt, Experimentierfreude und Atmosphäre kann man durchaus von einem riesigen Sprung sprechen, den die Band auf ihrem neuen Album vollzogen hat.
Ein kleines Ausrufezeichen setzt LUSCA beispielsweise direkt im überlangen Auftaktsong 'The Serpent's Gold', in dem sich verschlepptes Industrial-Riffing mit beklemmenden sphärischen Vibes mischt, eine beschwörerische Performance am Gesang für ein paar düstere Einschnitte sorgt, die nicht sonderliche große Variation beim Tempo aber auch nicht die befürchtete Monotonie bringt. Die Intensität und Eindringlichkeit ist eine andere, und das gilt nicht nur für den Opener. So hört man im experimentelleren 'Spires' ein paar inspirative MINISTRY-Noten heraus und das erstaunlich groovige, gelegentlich sehr straighte 'Savage Dominion' sendet Grüße an KILLING JOKE raus. Mit schwerer hypnotischer Kost wie 'Marrow' und 'Fractured' findet man sicherlich auch beim Doom/Noise-Publikum Interessenten, da LUSCA das Ding eisern durchzieht, keinen Millimeter von der manchmal stoischen, aber doch zielstrebigen Linie abweicht und einfach prima abliefert.
Von einem Meilenstein will man sicherlich noch nicht sprehen, aber von einer klaren Verbesserung in nahezu allen gängigen Details. "Blood & Promises" ist ein raues, unverfälschtes und sehr puristisches Industrial-Rock-Album, das definitiv nicht im ersten Anlauf kickt, auf Dauer aber durchaus coole Ideen offenbart, die in der Ausformulierung ebenfalls passen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes