LUX HAERESIS - Descensus Spiritus
Mehr über Lux Haeresis
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Atavism Records
- Release:
- 15.04.2017
- I
- II-III
- IV
- V
- VI
- VII
Die Quelle aller Gemeinheit
Was geschieht eigentlich, wenn man ein ursprünglich sehr üppig produziertes Black-Metal-Album wieder auf seinen wesentlichen Bestandteile herunterbricht und allen erdenklichen Schnickschnack entfernt? Wird man auf einmal wieder eine Garagenproduktion vorfinden, die mehr nach alter Schule klingt als momentan die meisten Releases in der Szene? Oder kann das Resultat immer noch sehr voluminös sein?
Die Antwort auf derlei Fragen haben die Musiker von LUX HAERESIS parat, die von allen Elementen Gebrauch machen, die seinerzeit auch bei DIMMU BORGIR und SATYRICON zum Erfolg führten, diese aber immer nur sehr fokussiert und spärlich einsetzen, damit die Songs der neuen Scheibe nicht überfrachtet werden. Am Ende ist "Descensus Spiritus" nämlich immer noch ein echter Kraftakt mit extremer Durchschlagskraft und einem Klanggewölbe, in dem ein nicht weniger effizienter Nachhall möglich ist wie bei den Sternstunden der oben genannten Acts. Nur eben dieses symphonische Moment, dieser massive Überbau, den schenken sich die Schweizer - zugunsten einer beklemmenden, meist sehr bedrückenden Atmosphäre, die zurück zu den Ursprüngen der zweiten Welle skandinavischer Black-Metal-Combos geht.
Dort angekommen sind die sechs Stücke auf jeden Fall eine intensivere Betrachtung wert. Wenngleich man sich hier und dort etwas mehr Abwechslung wünscht, ist gerade die Atmosphäre von "Descensus Spiritus" extrem erhaben. Die Eidgenossen kreieiren zwar keine echten Hymnen, trumpfen aber immer wieder mit böswilligen Nadelstichen innerhalb der teils sehr doomigen Arrangements auf. LUX HAERESIS gehört zweifelsohne zu den Acts, die in diesem Genre mit den düstersten Stimmungsbildern arbeiten, und das macht sich in allen Tracks der neuen Platte bemerkbar. Das okkulte Feeling besteht von Anfang an, und da Performance, produktion und Songwriting einem richtig starken Dreiklang bilden, gehört die Band ganz klar zu den Empfehlungen der laufenden Frühjahrssaison.
Anspieltipps: II-III- V
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes