LYRIEL - Paranoid Circus
Mehr über Lyriel
- Genre:
- Celtic Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Femme Metal PHD
- Release:
- 29.01.2010
- The Opening
- Welcome
- The Feather In The Wind
- The Regret
- Elderberry And Lavender
- Lullaby
- Foeman´s Bride
- The Wolf
- So Long
- My Unawakened Soul
- Paranoid Circus
- The Wheel Of Fortuna
- The Way To Nowhere
Wer es nicht zu aufregend mag, kann sich mit LYRIEL auf eine nette keltisch anmutende Klangreise einlassen.
Als Dark Romantic Celtic Rock bezeichnet die siebenköpfige Formation mit dem geheimnisvoll klingenden Namen LYRIEL die Stilrichtung, mit der sie sich in das musikalische Gefilde um Mittelalterrocker wie SCHANDMAUL und Barden al la BLACKMORE'S NIGHT einwebt. Die 2003 aus der Vorgängertruppe SORROWSEND hervorgegangene Truppe präsentiert Ende Januar unter dem Titel "Paranoid Circus" ihr mittlerweile drittes Album, auf dem in einer reichlichen Dreiviertelstunde fünfzehn Songs untergebracht sind.
Optisch präsentiert man sich mit einem verspielten Booklet, das als Collage gemalte und photographierte Bilder zeigt, ganz reizend, aber sehr unübersichtlich. Insbesondere die darin eingeflochtenen, wie handschriftlich niedergelegten Lyrics, sind schwer zu lesen und laden ob dieser Mühe nicht dazu ein.
Widme man sich nun aber der Musik der Gummersbacher Romantiker: Was seine individuelle Nische zwischen EPICA, NIGHTWISH und SCHANDMAUL insbesondere dadurch gefunden haben will, dass hier Violine und Cello nicht aus dem Keyboard kommen, sondern tatsächlich instrumental gespielt werden, ist bei näherer Betrachtung damit doch nicht so individuell. Denn bekanntlich sind auch andere Künstler des Mittelalter-Rock-Genres dazu in der Lage, gerade Violine und Cello im Original zu beherrschen.
Nichts desto trotz sind die Kompositionen von LYRIEL nett anzuhören. Im überwiegenden Maße seichte Balladen werden aufgeboten, die sich durch angenehme Melodien auszeichnen. Zuweilen dicht an der Zuckersüße wie bei Track sechs mit dem Titel 'Lullaby', eignen sich die Songs als unaufregende Hintergrundmusik. Wirklich dramatische Melodiebögen, die zu einer Wendung der Gesamtstimmung hin zu mehr aufwühlender Emotionalität führen, lässt die Scheibe aber vermissen.
Hier hilft auch nicht die raffinierte Einspielung erzählter Textpassagen durch den Synchronsprecher Simon Jäger. Dass er seine Stimme schon Heath Ledger und Leonardo di Caprio geliehen hat, führt nicht zu mehr Mitreißen der LYRIEL-Songs.
Fazit: Eine nette Idee, einige nette Songs, auch eine gute Singstimme von Jessica Thierjung, aber letztlich doch keine bleibende Neuerkenntnis am Himmel des Celtic Rock.
Anspieltipps: Paranoid Circus, The Wheel Of Fortuna
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Erika Becker