LYRIEL - Prisonworld
Mehr über Lyriel
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- Black Bards Entertainment
- Release:
- 17.01.2005
- At The Midnightsgate
- Prisonworld
- The Crown Of The Twilight
- Symmetry Of Disfiguration
- The Singing Nightingale
- Lind E-Huil
- There´s A Rainbow In The Rain
- Fate Of Knowledge
- The Judgement Of My Harvest Heart
- Day In June
- The Spring And The Light
- Symmetry Of Disfiguration
- The Crown Of The Twilight
Mir stand schon seit längerer Zeit mal wieder der Sinn nach metallischem Bombast, der sämtliche Ketten sprengt und mit gekreuzten Schwertern die Membrane zerlegt. Da kommen mir LYRIEL aus der neu gegründeten Black-Bards-Schmiede gerade recht. Man merkt den Jungs und Mädels den BLIND GUARDIAN-Geist an, der über ihrem Material schwebt und schützend seine Hand über deren Köpfe hält.
Nicht falsch verstehen! Lediglich eine latente stilistische Ähnlichkeit ist vorhanden. Deren Härtegrad erreichen LYRIEL nicht und wollen ihn auch nicht erreichen.
Sieben Männer und Frauen, darunter die für melodiösen Power beziehungsweise Melodic Metal außergewöhnlich klingende Sängerin Jessica, Claudia an der Violine und Linda am Cello, garantieren häufig keltische und Highlandmelodien, die man auch im Kielwasser von BLACKMORE´S NIGHT vermuten könnte.
Der drauflos rockende Opener 'At The Midnightsgate' hinterlässt schon mal einen blitzsauberen Eindruck und überzeugt mit fließenden Melodien, die zwar unspektakulär, aber sehr eingängig ins Ohr gehen. Nummern wie der Nachfolger 'Prisonworld' schwanken zwischen balladesker Form und stampfendem Metal. Leider überzeugen mich gerade diese Tracks weniger, da sie zu sehr 'geschmiedet' klingen und etwas kitschig wirken. Eines muss man der Band jedoch lassen: Selbst in diesen Momenten kann man die Musik hören, ohne dass es wehtut. Und das zeugt doch schon mal von einem guten Draht zur Masse.
LYRIEL haben ein wenig von NIGHTWISH, aber nicht viel. Eher tendieren sie in Richtung WITHIN TEMPTATION, wobei das Timbre der LYRIEL-Sängerinnen eher in den angenehmen Tonlagen bleibt. Vor allem die Balladen wie 'The Singing Nightingale' gefallen mir recht gut, da die Band hier ihre Stärke voll ausspielen kann. Süßliche Melodien und schmeichelnde Harmonien, so weit das Auge reicht. Was mich an LYRIELs Erstling etwas stört, ist der schwachbrüstige Sound aus den T & T Sound Studios. Die Sache ist zwar sauber produziert, hat aber null Druck, leider. Denn mit ordentlich Arsch würde die Mucke wahrscheinlich wirklich nicht schlecht abschneiden. So bleibt ein Album, in das jeder Mittelaltermetaller mit Hang zu fröhlichen Melodien mal reinhören sollte.
Anspieltipps: At The Midnightsgate, The Singing Nightingale, Day In June, The Spring And The Light
- Redakteur:
- Alex Straka