MEFISTO - Mefisto
Mehr über MEFISTO
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- GMR Music
- Release:
- 13.10.2017
- Death Angel
- I In The Sky
- Mörker, Kom Ta Min Hand
- Let Go Of Life
- Draconia
- In Morte Victoria
- Fatal Paradox
- Mefisto ( anno 1892)
Reanimierter Ur-Death Metal aus der Gruft!
MEFISTO hat bekanntermaßen im Jahre 1986 zwei Demos veröffentlicht, die durchaus einen gewissen Einfluss auf die entstehende Death-Metal-Szene hatten. Nun folgt nach über zwei Jahrzehnten das Album, bei dem es sich also streng genommen um ein Debüt handelt.
Im Vergleich zu Früher fällt nicht nur die wertigere Produktion auf, auch ein Stilwechsel ist deutlich zu erkennen: Der angeschwärzte Thrash der 80 hat sich in "echten" Death Metal verwandelt, der allerdings noch immer seine Black-Metal-Schlagseite nicht verleugnen kann und das vermutlich auch gar nicht will. Die morbide, düstere und satanische Stimmung zieht sich durch alle acht Lieder des selbstbetitelten Albums.
Ein großer Pluspunkt ist dabei der abwechslungsreiche Gesang, der in diesem Genre ja wahrlich nicht selbstverständlich ist. Robert Granath growlt, kreischt und singsangt sich die Seele aus dem Leib und steckt damit so manchen jüngeren Kollegen locker in die Tasche. Der Gastbeitrag von ENTOMBEDs L.G. Petrov ist dabei nur das Sahnehäubchen auf der verwesten Torte. Was die Geschwindigkeit angeht, setzt MEFISTO auf gravitätische Langsamkeit und brutales Midtempo. Wirklich schnelle Blastbeatprügeleien sucht man hier vergebens, vermisst diese aber auch nicht weiter. Über allem thront schließlich eine erhabene und abgrundtief schwarze Stimmung, die am besten im schwedisch gesungenen 'Mörker, kom ta min hand' wirkt.
Doch auch 'In Morte Victoria' oder der Opener 'Death Angel' sind todesmetallische Hymnen, die sich unweigerlich im Gehirn festschrauben. Was die Gitarren anbelangt, fallen die feinen, melodischen Soli auf, die dosiert auf den Hörer losgelassen werden. Auch die tiefen, oftmals hypnotischen Gitarrenriffs können die meiste Zeit überzeugen, ordnen sich aber im Ganzen gesehen den Stücken unter. Immer wieder lockert die Band ihre Kompositionen durch atmosphärische und ruhigere Parts auf, was nicht nur für Abwechslung sorgt, sondern auch den Kontrast zur dann plötzlich hereinbrechenden Ruppigkeit schärft.
So vergeht die knappe Dreiviertelstunde Death Metal wie im Flug und auch wenn die Platte nicht nur aus absoluten Göttergaben besteht, hinterlässt sie einem mit dem Gefühl, gut unterhalten worden zu sein. Wirklich beeinflussen tut sowas im Jahr 2017 natürlich niemanden mehr, wer aber deswegen auf diese Band verzichtet, verpasst etwas.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jakob Schnapp