MF RUCKUS - The Front Lines Of Good Times Vol. I
Mehr über MF Ruckus
- Genre:
- Rock / Hard Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Glory Or Death Records
- Release:
- 21.07.2023
- The Front Lines Of Good Times
- Acropolis Now
- Be Cool
- Equilibrium
- Making A Killing
- You Only Live Forever
- Polly Anne Marie
- Someday (I'll Be Better Than You)
- It's A Mess
- Insect Swarm (Bonustrack)
- The Call (Bonustrack)
- Tres Reyes (Bonustrack)
Etwas zu wilder Ritt durch die Rock-Landschaft ...
Eigentlich sah die Zukunft von MF RUCKUS im Jahr 2017 reichlich rosig aus. Die Amerikaner hatten mehrere erfolgreiche Europa-Touren bestritten, waren im Vorprogramm von STEEL PANTHER aufgetreten und wollten gerade mit den Arbeiten an ihrem neuen Album beginnen. Doch dann prasselten erst einmal einige Schicksalsschläge auf die Band ein. Erst gab es einen fiesen Rechtsstreit mit Ex-Gitarrist Parker Meehan, dann kamen diverse private Todesfälle dazu und schlussendlich verlor der Fünfer während der Corona-Pandemie auch noch seinen Labelvertrag. So ist es eigentlich schon ein kleines Wunder, dass sich die Jungs trotzdem nun mit "The Front Lines Of Good Times Vol. I" zurückmelden und positiv in die Zukunft blicken wollen.
Positivität ist auch ein gutes Stichwort, denn der groovige Hard Rock des Fünfers versprüht selbige aus allen Poren. Das erklärt auch, wie die Band im Vorprogramm von STEEL PANTHER gelandet ist, denn wie der Titel schon vermuten lässt, sind die zwölf Tracks ein guter Soundtrack, um im Club der Wahl eine gute Zeit zu haben. Ganz besonders scheint diese - gerade dank verschiedensten Probleme auf dem Weg zum fertigen Album - überraschend positive Einstellung in Tracks wie dem eröffnenden Titeltrack oder dem flotten Rocker 'You Only Live Forever' durch, die alle beide gerade in den Achtzigern zu echten Hits hätten werden können.
Doch nicht nur Up-Tempo-Rocker liegen MF RUCKUS, denn die Amerikaner sind deutlich vielseitiger als man auf den ersten Blick erahnt. So scheint neben den klaren Hair-Metal-Einflüssen auch immer wieder die Liebe zu AC/DC durch, der Tracks wie 'Acropolis Now' ihren coolen Vibe verdanken. Darf es dazu noch etwas Stoner Rock sein? Auch diesen können die Amerikaner in 'Be Cool' anbieten, während 'Equilibrium' mit dezent psychedelischen Anleihen die Brücke in die Siebziger und zu Bands wie LED ZEPPELIN schlägt. Und wenn man glaubt, man hätte schon alles gehört, was die rockige Musiklandschaft zu bieten hat, dann schielt der Fünfer plötzlich für Inspiration gen Nashville. So versprühen zum Beispiel 'Polly Anne Marie' oder 'Someday (I'll Be Better Than You)' ein Südstaaten- und Country-Feeling, das micht sofort an Rocker wie LYNYRD SKYNYRD oder sogar an Americana denken lässt.
Nun kann man den großen Abwechslungsreichtum auf "The Front Lines Of Good Times" als Pluspunkt auslegen, doch für mich will sich zwischen all den verschiedenen Einflüssen nie das Gefühl einstellen, hier einem kohärenten Bandsound zu lauschen. Ob dieser fehlende rote Faden in der turbulenten Entstehungsgeschichte begründet liegt oder von Anfang an auf der Agenda des Quintetts stand, kann ich nicht beurteilen, doch mir macht dieser Umstand die Platte ein wenig madig, weswegen ich trotz vieler starker Ansätze am Ende nur auf 6,5 Zähler komme.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs