MACABRE DEMISE - Dead Eyes
Mehr über Macabre Demise
- Genre:
- Brutal Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Lower Budget Records
- Release:
- 01.12.2009
- Dead Eyes
- Full of Hate
- Braindead Flesh Eating Bastard
- Splatter Day
- Return of the Walking Dead
- Funeral Feast
Knochenbrüche statt Fleischwunden.<br />
MACABRE DEMISE legen mit ihrer ersten EP einen schön stupiden Spaß vor. Ohne großartig auf technische Saitenverknotungen und Spastendrumming zu bauen, feuert die Kapelle mit einer unkomplizierten Spielart brutalen Todesmetalls selbstbewusst in die Menge. Ein wahrer Brutal Death-Bulldozer. Für diese Dinge habe ich eine gewisse Schwäche, zugegeben.
Andreas Rieger verbirgt sich alleinig hinter dieser Band und übernimmt fleißig Gesang, Gitarre, Bass und die Programmierung des Drumcomputers. Ich merke der perkussiven Klopparbeit auf der EP wenig bis gar keine Künstlichkeit an, muss allerdings auch sagen, dass ich nicht zu den fanatischsten Schlagzeug-Aficionados zähle. Kurzum aber, das Drumming ist satt und fügt sich nahtlos in das restliche Zusammenspiel ein. Ebenso köstlich dick gestaltet sich der Gitarrensound, der gut produziert ist und sehr passend für diesen kompromisslosen Spielstil ist. Auch der Bass ist relativ gut hörbar. Im Growling-Areal liefert Andreas' Organ für den BDM-Bereich Standardware ab, was aber nicht negativ gemeint ist. Andreas knurrt und röchelt tiefer als viele traditionelle Todesbleikapellen natürlich, aber erforscht dabei nicht wirklich die derzeitigen vokalistischen Extremgrenzen, die in der Sparte gesetzt wurden. Dann und wann wird auch mal in fauchigere Tonlagen gewechselt.
Spieltechnisch setzt MACABRE DEMISE bis auf einige flotten Grind-Anschlagattacken ('Full Of Hate', 'Splatter Day') stark auf weniger technische Saitenfahrten. Der Fokus liegt unüberhörbar auf schweren rhythmischen Fausthieben unterlegt zu gleichen Teilen mit Midtempo-Drumming und obligaten Double Bass-Überfällen. Den langsameren Riffs haftet oft ein unweigerlicher, rudimentärer Groove an, der am ausgeprägtesten bei den Dampfpanzern 'Braindead Flesh Eating Bastard' oder 'Funeral Feast' zu hören ist. Letzteres Liedlein ist wirklich herrlich stumpf und als Rausschmeißer nochmal ein tierischer Schlag ins Gesicht. In solcher positiven Primitivität verbirgt sich auch eine klassischere Death Metal-Sensibilität, die in der ganzen EP mitklingt. Gitarrensoli sucht man dagegen vergeblich, was in meinen Augen aber auch kein Verlust ist und nur von der direkten Natur der Songs abgelenkt hätte.
Atonale Riffs wie auf 'Splatter Day' rufen natürlich die unausweichlichen SUFFOCATION-Assoziationen hervor, doch sollte man sich davon nicht in die Irre führen lassen. Andreas Riegers Muldenkipper ist ein effektives Album zum einfach auflegen und die Lautsprecher die nächste Ziegelwand zertrümmern lassen. Ein Markt, der trotz aller Nachfrage durch die Überzahl an brutalen Bands natürlich nicht konkurrenzlos ist, aber ich unterstelle MACABRE DEMISE hier mal dreist einen ehrlichen Spaß an der Musik und ihrer geradlinigen Brutalität sowie eine Hingabe zum Songmaterial, die verhindert, dass einfach nur um der Härte Willen hirnlos drauflosgedroschen wird. Die Tracks hier sind keinesfalls lieblos hingeklatscht, man merkt Erfahrung, Gespür und Fähigkeit gleichermaßen.
Weniger vernudelte INSIDIOUS DECREPANCY. SKINLESS mit nur den allerrudimentärsten Härteutensilien effektiv zusammengehämmert. Vielleicht sogar ANAL NOSOROG auf eine seriösere Death Metal-Schiene getrimmt oder CANNIBAL CORPSE auf to-the-point deathgrindigeren Pfaden. Das legen MACABRE DEMISE auf dieser EP vor. Sättigenden Death Metal.
Anspieltipps: Dead Eyes, Return Of The Walking Dead, Funeral Feast
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Daniel Wimmer