MACHIAVELLIAN GOD - Beyond The Void
Mehr über Machiavellian God
- Genre:
- Doom Metal / Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Vicisolum Productions
- Release:
- 10.05.2024
- Into The Abyss
- Shadows And Chains
- The Burden Of Existence
- Serenade Of Solitude
- Eternal Echoes
Sehr gelungener Grenzgang zwischen Doom, Black und Melodic Death Metal.
Auch wenn Machiavelli ein italienischer Philosoph und Schriftsteller war, kommt MACHIAVELLIAN GOD nicht etwa aus dem Heimatland von Pizza und Pasta, sondern wurde 2016 in Bukarest gegründet. Der Fünfer verfolgt seither seine Vision von doomigen Metalklängen und verewigte diese erstmalig auf dem Debüt "Divine Flaw" aus dem Jahr 2019. Fünf Jahre später hat sich das Besetzungskarussel etwas gedreht, denn mit Mihai Ilie besetzt seit 2022 ein neuer Mann den Posten am Mikrofon und veredelt mit seiner Stimme die fünf Kompositionen, aus denen sich das Zweitwerk "Beyond The Void" zusammensetzt.
Musikalisch sollte dabei nicht unerwähnt bleiben, dass sich das Quintett selbst gerne dem Melodic Death Metal zuordnet. Und ja, der Opener 'Into The Abyss' hat durchaus auch Bezüge zum skandinavischen Todesstahl, bedient sich aber ebenso sehr in den finsteren Tiefen des Black Metals und serviert das Ganze mit der beständigen Ruhe und Wucht des Doom Metals, was sich auch in der ausladenden Spielzeit von über 16 Minuten niederschlägt. Insgesamt könnte man die Nummer wahrscheinlich am besten als Grenzgang zwischen INSOMNIUM, DIMMU BORGIR und SORCERER beschreiben, wobei für mich vor allem die einmalige Gesangsleistung von Mihai besonders heraussticht. Egal ob im Klargesang oder in den wüsteren Momenten mit Screams und Growls macht der Fronter nämlich eine hervorragende Figur und führt Hörer und Hörerinnen gekonnt durch die teils finstere, teils herrlich melancholische Klanglandschaft, welche uns die Eröffnungsnummer zu Füßen legt.
An die epochale Klasse des Openers kommen die Rumänen in der Folge dann auch wenig überraschend nicht mehr ganz heran, doch auch der Rest der Spielzeit überzeugt über weite Strecken mit herrlich harten, gleichzeitig aber unwiderstehlich melodischen Tönen. So ist 'Shadows And Chains' ein mächtiger Groove-Hammer, der, mit epischen Keyboards verziert, in hymnische Höhen aufsteigt, während 'The Burden Of Existence' mehr in Richtung klassischer Death-Metal-Gefilde schielt und gerade in den Strophen mächtig aufs Tempo drückt. 'Serenade Of Solitude' veraschafft uns mit akustischen Gitarren danach eine wohlverdiente und fast verträumte Verschnaufpause, bevor 'Eternal Echoes' noch einmal mächtig an der Epik-Schraube dreht und es schafft, die Vielfalt der von mir so gelobten Eröffnungsnummer in knappe sechs Minuten zu packen und das Ganze auch noch mit einem absolut großartigen Refrain mitsamt dezenter Chöre zu veredeln.
So schnell der doomig-melodische Reigen begonnen hat, ist er dann auf "Beyond The Void" auch schon wieder zu Ende und lässt mich mit einem breiten Grinsen vor dem heimischen Player zurück. Dass MACHIAVELLIAN GOD hierzulande noch nicht für mehr Aufsehen gesorgt hat, ist nämlich eine echte Schande, denn mit ihrer teils wunderschönen, teils finster-eisigen und teils hymnischen Musik haben die Rumänen alles beisammen, was Freunde und Freundinnen der extremeren Metal-Spielarten begeistern dürfte. Antesten ist beim Zweitling entsprechend auch definitiv Pflicht.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs