MACHINE HEAD - Bloodstone And Diamonds
Mehr über Machine Head
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nuclear Blast (Warner)
- Release:
- 07.11.2014
- Now We Die
- Killers & Kings
- Ghosts Will Haunt My Bones
- Night Of Long Knives
- Sail Into The Black
- Eyes Of The Dead
- Beneath The Silt
- In Comes The Flood
- Damage Inside
- Game Over
- Imaginal Cells
- Take Me Through The Fire
Nicht alle Diamanten funkeln.
Nach dem grandiosen Debüt "Burn My Eyes" ging es in meinen Ohren relativ flott mit MACHINE HEAD bergab. Tatsächlich geben mir alle Alben danach bis zum Jahr 2003 nicht wirklich etwas. Erst mit "Through The Ashes Of Empire" im Jahr 2003 und vor allem mit den beiden folgenden Krachern "The Blackening" und "Unto The Locust" stieg die Formkurve wieder steil an. Und der Grund dafür war, dass sich Rob Flynn & Co. wieder auf ihr Kerngeschäft, den Thrash Metal, fokussiert haben. Von daher wurde "Bloodstone & Diamonds" von mir natürlich mit echter Spannung erwartet.
Doch schon beim ersten Durchlauf wird klar, dass dieses Kerngeschäft dieses Mal etwas aus den Augen verloren wurde. Man könnte sagen, dass MACHINE HEAD nie abwechslungreicher war. Aber: nicht jede Abwechslung, nicht jedes Experiment ist auch ein Erfolg.
Schon der Opener könnte die Fangemeinde spalten. Massive Streicher, ein beinahe episch-heroischer Refrain. Das ist nicht zwingend das, was man von MACHINE HEAD hören möchte. Doch das Experiment gelingt, denn der Thrash Metal steht im Mittelpunkt, der Song ist herrlich heavy, Flynns Vocals in den Strophen so aggressiv wie man ihn hören möchte. Für mich passt das, aber die gegenteiligen Stimmen wurden schon laut und deutlich vernommen. Bei 'Ghosts Will Haunt My Bones' übertreibt es Flynn hingegen mit dem Versuch clean zu singen. Der sehr energetische Song leidet hier unter den Stellen, wo Flynn den richtigen Ton treffen will.
Ein bisschen ärgerlich wird es dann bei 'Sail Into The Black'. Der über achtminütige Song beginnt mit atmosphärischen Chor und einem Flynn der nicht mehr singt als 'We Sail Into The Black'. Nach mehr als einer Minute leitet ein Klavier über, die Gitarre ist akustisch, aber so richtig voran geht es nicht. Tatsächlich bummelt die Nummer so vor sich hin. Recht häufig wird der zuvor genannte Satz gesungen, aber Spannung wird so nicht erzeugt. Nur Langeweile. Und auch als nach mehr als vier Minuten der Song endlich Fahrt aufnimmt, ist das nur ein kurzes Aufbäumen. Hier gibt es nicht etwa eine Steigerung in Hochgeschwindigkeitssphären wie bei 'A Nation On Fire', nein, der etwas härtere Mittelpart bewegt sich auch nur im Midtempo und kann kaum meine Aufmerksamkeit aufrecht erhalten. Einzig das Solo nach knapp sieben Minuten ist wirklich gut geworden. Aber insgesamt ist der Song viel zu lang und schafft es nicht annähernd an die überlangen Nummern von "The Blackening" wie 'Halo' oder 'A Farewell To Arms' anzuknüpfen.
Mit dem bombastischen 'In Comes The Flood' und dem kurzen, düsteren 'Damage Inside' gibt es weitere, zumindest streitbare Nummern, die nicht jeder von euch super finden wird. Während mir ersterer durchaus zusagt, mangelt es mir bei 'Damage Inside' wieder an Atmosphäre. Und auch die Collage 'Imaginal Cells' brauche ich nicht zwingend als Neuauflage von 'Real Eyes, Realize, Real Lies'.
Allerdings - und das möchte ich natürlich auch betonen - gibt es auch einige absolut stimmige Nummern. Allen voran das großartige 'Game Over'. Ein bärenstarker, flotter Thrasher mit brutal gutem Chorus, Dynamik und detailverliebter Gitarrenarbeit, der schon beim ersten Durchlauf den Rest des Albums locker in den Schatten stellt. Darüberhinaus gibt es mit 'Killers & Kings', 'Night Of The Long Knives' oder dem abschließenden 'Take Me Through The Fire' noch ein paar Nummern, wie zumindest ich sie von MACHINE HEAD hören möchte.
Dennoch ist "Bloodstone & Diamonds" unterm Strich nicht in der gleichen Kategorie wie die beiden Vorgänger zu verorten, sondern läuft deutlich hinter ihnen ins Ziel ein. Damit ist das Werk zwar immer noch gut, aber eben auch nur gut.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk